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[Review] Paranoia Agent

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  • Dieses Thema hat 0 Antworten und 1 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 6 Jahren, 1 Monat von FlediDon. This post has been viewed 1293 times
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    FlediDon
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    paranoia_agent_01

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    OT: Môsô dairinin; Japan 2004; Regie: Satoshi Kon

    Mit der TV Serie Paranoia Agent kehrte Satoshi Kon quasi zu seinen Wurzeln zurück. Nach den beiden Ausflügen in andere Genres, Millennium Actress und Tokyo Godfathers, ist dieses Werk wieder ein Psychothriller im typischen Stil, der den Zuschauer ständig an der Nase herum führt und ihn nie sicher sein lässt was von dem gerade gesehenen wirklich passiert ist oder nur Einbildung der Figuren war. Und das auch noch in Serienform! Das bedeutet dass 13 Episoden a 25 Minuten Zeit bleibt auf die Charaktere und ihre Psyche genau einzugehen und die Story ausführlicher zu behandeln als das in einem Film möglich wäre.

    In der Serie geht es um folgendes: verschiedene Leute werden Opfer des unbekannten und deshalb nur Shônen Bat genannten Täters (Shônen Bat heißt auf deutsch etwa: Schlägerjunge), einem jugendlichen der auf Rollerblades die Straßen entlang fährt und scheinbar wahllos Menschen mit einem goldenen Baseballschläger zusammen schlägt. In den ersten Episoden werden zunächst die verschiedenen Opfer vorgestellt, wobei sich keines an das Gesicht von Shônen Bat erinnern kann. Das erste Opfer und eine der Hauptpersonen die im weiteren Verlauf eine Schlüsselrolle einnimmt ist Tsukiko Sagi. Als Designerin arbeitet sie für eine Werbefirma und kreierte die Figur Maromi die als Spielzeug und sonstiges einen riesen Hype in Japan ausgelöst hat (vergleichbar mit dem Hype um Hello Kitty). Als sie für ihre Firma eine neue Figur erfinden soll, steht sie unter enormem psychischen Druck. Kurz darauf wird sie das erste Opfer des Shônen Bat…

    Die Serie nimmt den Zuschauer mit auf einen irren Trip durch die menschliche Psyche, die Geschichte ist äußerst spannend und voller verrückter Einfälle und unvorhersehbarer Wendungen. Die ersten Episoden haben noch eine normale Erzählstruktur doch ab ungefähr der Hälfte verlässt die Serie auch diese Ebene. Ich will nicht zu viel von der extrem fesselnden (aber auch verwirrenden) Story vorweg nehmen aber der Täter scheint gefasst zu sein und die Haupthandlung endet scheinbar in der Mitte der Serie. Es geht mit teilweise in sich abgeschlossenen Episoden weiter, die auch alle mit dem Shônen Bat zu tun haben. Zunächst denkt man das wären nur Füllepisoden um noch auf die 13 Folgen zu kommen, doch schnell wird klar dass die Geschichte eben doch noch nicht zu Ende ist…

    Besonders hervorzuheben bei den „Einzelepisoden“ ist eine Folge in der sich drei Leute über das Internet verabreden um zusammen Selbstmord zu begehen. Der eine ist ein alter Mann, der andere ein Mann mittleren Alters und als sie sich in der realen Welt treffen, stellen sie fest dass die dritte Person ein junges Mädchen ist. Sie versuchen also die Kleine abzuhängen und sich quasi schnell umzubringen, was aber nicht so recht gelingen will. Diese Folge ist sprichwörtlich todernst und gleichzeitig witzig. Solche verrückten Einfälle machen die ohnehin geniale Serie noch mehr zu etwas ganz besonderem.

    Dann wäre da noch der optische Stil. Das Charakterdesign ist ähnlich wie in den anderen Filmen von Satoshi Kon. Die Figuren sind sehr individuell aber wirken vertraut. In den anderen Filmen von Kon gibt es ja auch öfters mal optische Spielereien, die Länge einer Serie führt aber dazu das hier vielmehr ausprobiert werden konnte. So handelt eine Episode von der Produktion eines Animes zu Maromi. Ein Großteil der Folge besteht nur aus den animierten Storyboards. Solche und ähnliche Experimente sorgen für viel Abwechslung.

    Fazit: Die Serie Paranoia Agent ist keine leichte Kost und definitiv nichts um abends zu entspannen und das Gehirn baumeln zu lassen. Wem schon Perfect Blue zu verwirrend war, sollte hiervon besser die Finger lassen. Wer aber nichts dagegen hat sein Gehirn anzustrengen wird mit einer genialen Psychothriller-Serie voll Spannung, Verwirrung und verrückten und innovativen Einfällen belohnt.

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