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[Review] Saw

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    FlediDon
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    saw

    Link zum original Beitrag: [Review] Saw

    OT: Saw; Australien/USA 2004; Regie: James Wan; Drehbuch: James Wan, Leigh Whannell; Darsteller: Leigh Whannell, Cary Elwes, Danny Glover, Ken Leung, Dina Meyer, Shawnee Smith,…

    Der Film Saw wurde damals in Deutschland mit dem Spruch beworben: „Nach Sieben kommt nicht 8 sondern SAW“. Ganz schön frech für eine Low-Budget Produktion sich mit dem Thriller Meisterwerk „Sieben“ (OT: Se7en) von David Fincher aus dem Jahr 1995 zu vergleichen. Aber ist an dem Vergleich etwas dran? Zunächst einmal scheint Saw nach einem ähnlichen Schema zu funktionieren: irgend ein Unbekannter Psychopath entführt Leute und bestraft sie für ihre Taten. Die Polizei ist ihm auf der Spur aber der Killer ist äußerst Clever.
    Bei „Sieben“ bestraft der Killer bestimmte Leute für die sieben Todsünden und ermordet sie brutal (auf kreative Weise: z.B. wird ein Fettleibiger für „Maßlosigkeit“ bestraft, in dem er gefüttert wird bis sein Magen platzt und er an inneren Verletzungen stirbt). Somit kann man bei Sieben schon von Folter sprechen. Saw geht hier aber noch einen Schritt weiter: der Killer scheint ein Vergnügen daran zu haben perverse Spiele mit seinen Opfern zu spielen, bei denen sie sich quasi selbst foltern müssen. So sind die beiden Hauptdarsteller den ganzen Film über in einem verrotteten Bad angekettet, haben aber eine Säge (engl.: Saw) zur Verfügung. Dies ist aber keine Metallsäge, somit ist ihre einzige Möglichkeit sich zu befreien, den Fuß abzusägen. Außerdem beobachtet der Killer heimlich seine Opfer bei den Spielen (daraus ergibt sich auch die zweite Deutungsmöglichkeit des Titels: engl. „saw“ für „gesehen“).
    Auf der anderen Seite sind alle Spiele so angelegt, dass die Opfer eine halbwegs realistische Chance haben, lebend aus der Sache zu kommen. Dazu müssen sie lediglich die Aufgabe erfüllen, die ihnen der Killer per Diktiergerät oder auch mal per Fernseher in Gestalt einer unheimlichen Bauchrednerpuppe übermittelt. Die Aufgaben kosten aber einiges an Überwindung. Eine der wenigen die die Aufgabe erfüllen kann, ist Amanda in der berühmten Bärenfallenszene. Sie hat eine Minute Zeit den Schlüssel für ihre Falle aus dem Bauch eines noch lebenden, betäubten Mannes zu schneiden und schafft dies auch. Sie wird später noch eine wichtige Rolle spielen.
    Im Vergleich zu Sieben fällt auch auf, das die Gewalt in Saw viel expliziter und splattriger dargestellt ist. Sieben ist hier subtiler und hinterlässt damit auch einen ernsthafteren Eindruck. Dieser Tatsache ist es wahrscheinlich auch zu verdanken dass Saw den Begriff „Torture Porn“, Folter Porno, mit prägte und auch eine Welle an weiteren Filmen auslöste, in denen explizite Folterszenen eine zentrale Rolle einnehmen. Der Begriff „Torture Porn“ impliziert allerdings, dass es einzig und allein um die Darstellung der Folter ginge und die Zuschauer damit quasi einen Reiz befriedigen. Das wird Saw aber nicht im geringsten gerecht: der Film funktioniert auch abseits der Gewalt als cleverer Thriller, ähnlich wie Sieben, mit überraschendem Ende. Der Film ist insgesamt nicht so schlüssig wie Sieben aber die teilweise fehlende Logik wird durch andere Elemente wieder wett gemacht: Horrorelemente (man denke an die Gestalt mit der Schweinemaske) und eine damals neuartige Optik, geprägt durch Wackelkamera und sehr schnelle Schnitte.

    Die Darsteller sind nicht gerade Hollywoodgrößen wie bei Sieben aber können trotzdem allesamt voll überzeugen. Auch die Musik, besonders das Saw Thema dass sich auch durch alle folgenden Teile zieht, ist großartig und reiht sich in berühmte Horrorthemen ein wie das von „Halloween“ beispielsweise.

    Insgesamt ist der Spruch „Nach Sieben kommt nicht 8 sondern SAW“ durchaus legitim. Saw kommt nicht ganz an das Vorbild heran, es ist nicht die bessere Fortsetzung aber bei einem ähnlichen Ausgangsthema bringt es genug clevere Eigenheiten ein um eine der erfolgreichsten Horrorserien der letzten Jahre zu begründen.

    Fazit: Saw ist jetzt schon Kult und das völlig zu Recht! Wer sich auch nur halbwegs für Horror/Thriller interessiert hat etwas großartiges Verpasst wenn er diesen Film nicht gesehen hat!

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