OT: Deliria; Italien 1987; Regie: Michele Soavi; Darsteller: David Brandon, Barbara Cupisti, Robert Gligorov, …
Auf das Erstlingswerk von „Dellamorte Dellamore“ Regisseur und Dario Agento „Lehrling“ Michele Soavi war ich sehr gespannt und dann doch ein wenig enttäuscht. Denn der Film hat leider überhaupt nichts mit dem witzigen und äußerst innovativen Kultzombiefilm „Dellamorte Dellamore“ gemeinsam.
Nein, vielmehr ist es ein Slasher im Giallo Stil, und zwar ein guter! Ich bin also nur ein wenig mit falschen Erwartungen an den Film gegangen…
Zur Story gibt es nicht besonders viel zu sagen: während im Theater, dem Schauplatz des Films, gerade an einem Musical geprobt wird, befreit sich ein Psychokiller (ausgerechnet ein durchgedrehter Schauspieler) aus der Irrenanstalt und kommt in eben jenes Theater um sein Blutwerk fort zu führen. Als der erste Mord geschehen ist, sieht der Regisseur des Musicals die Chance dass seinem Stück dadurch mehr Beachtung geschenkt wird. Die Proben gehen weiter, die Morde auch…
Ein Problem an dem Film ist, das er sehr langsam in fahrt kommt. Die erste Hälfte passiert nicht viel und langweilt ein bisschen, wobei die guten Schauspieler mit ihren interessanten Geschichten einen am abschalten hindern. In der zweiten Hälfte dreht der Film dann richtig auf: der Mörder metzelt der Reihe nach alle ab, viel Spannung und Geschrei, teils richtig derbe Splatterszenen, tolle Kamerafahrten und dichte, gruselige Atmosphäre. Dann endet der Film relativ unspektakulär, es gibt keine Auflösung oder sowas wer der Täter wirklich war und was er wollte.
Fazit: Insgesamt bleibt ein mittelguter Film mit einer starken 2. Hälfte den man sich als Fan von italienischen Horrorfilmen – abseits des Zombiefilms – durchaus mal ansehen kann.