[Review] Ghost in the Shell (1995)
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Schlagwörter: anime, Cyberpunk, Ghost in the Shell, Japan, Mamoru Oshii
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23. August 2017 um 5:00 Uhr #1607FlediDonAdministrator
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OT: Kôkaku kidôtai; Japan 1995; Regie: Mamoru Oshii
Ich könnte dieses Review sehr kurz halten: Ghost in the Shell ist der beste Film aller Zeiten (Zukunft eingeschlossen). Das würde mir aber doch keiner glauben, deswegen hier etwas ausführlicher:
Ghost in the Shell von Mamoru Oshii ist ein Cyberpunk-Anime nach den Mangas des Ausnahmekünstlers Masamune Shirow. Der Film spielt in Japan im Jahr 2029 nach dem 4. Weltkrieg und handelt von der Hauptdarstellerin Motoko Kusanagi, ein Cyborg, die als Major der Spezialeinheit Sektion 9 gerade einem mysteriösen Superhacker auf der Spur ist: dem Puppetmaster. Puppetmaster wird der Hacker genannt weil er sich in die Gehirne von verschiedenen Leuten hackt um an geheime Regierungsinformationen heran zu kommen. Ohne jetzt zu viel zu verraten: hinter diesem scheinbar einfachen Kriminalfall steckt eine enorm komplexe Geschichte die man beim einmaligen ansehen des Films kaum erfassen kann.
Der Film ist extrem kompliziert, man wird mit Informationen, politischen Zusammenhängen und Science-Fiction-Begriffen überflutet. Man muss gar nicht alles verstehen um den Film genießen zu können, es macht aber einen besonderen Reiz aus sich den Film wieder und wieder anzuschauen, jedes mal entdeckt man etwas neues, versteht man die Zusammenhänge besser. Ein Film zum Gehirn ausschalten ist das nicht gerade, trotzdem bietet der Film auch viele Unterhaltungswerte. Die Actionszenen dominieren nicht den Film aber sie krachen rein, dass sich so mancher reiner Action Film ein paar Scheiben abschneiden könnte. Unter anderem die Actionszenen waren auch Vorbild für „Matrix“, im Gegensatz zu diesem wird hier aber auch gerne mal heftig gesplattert.
Wer vielleicht mit Animes (japanischen Zeichentrickfilmen) sonst nichts anfangen kann, dem sei gesagt dass hier ein sehr realistischer Zeichenstil verwendet wird. Auch die Animationen scheinen von echten Menschen abgekuckt zu sein. Man findet hier keine Kulleraugen, bunte Frisuren und übertriebene Gesten. Der Film ist mit einigen Computereffekten verfeinert die sich hier perfekt einfügen und nicht wie in vielen Filmen (und gerade Animes) als Fremdkörper wirken.
Sehr wichtig zu erwähnen ist noch der Soundtrack von Kenji Kawai: allein das Titellied, gesungen von einem japanischen Frauenchor, ist sowas von episch das es einem schon beim ersten Ton eine Gänsehaut über den ganzen Körper treibt. Alle anderen Stücke fügen sich auch perfekt in die jeweiligen Szenen ein.
Die Musik, die Bilder und die anspruchsvolle Story fügen sich zu einem perfekten Film zusammen den man so schnell nicht vergisst und den JEDER gesehen haben MUSS!
Info am Rande:Vielleicht kennt ihr noch den späten 90er Musik-Hit „King of My Castle“ von Wamdue Project. Das Video war aus Szenen von „Ghost in the Shell“ zusammengeschnitten. Aber weder verwendet der Film billige Technomusik, noch ist er ein reiner Actionfilm wie man aus dem Video schließen könnte.
4. September 2017 um 17:27 Uhr #1697FlediDonAdministratorHier ein Review zur deutschen Bluray-Veröffentlichung des Films.
Was gibt es zur dt. BR von Ghost in the Shell zu sagen? Zum einen natürlich ENDLICH! Aber lohnt es sich sie zu kaufen wenn man beispielsweise schon die DVD hat? Betrachten wir das doch mal an Hand verschiedener Kriterien:
– Verpackung:
Das schicke Mediabook sieht aus wie ein dünnes, in Leder gebundenes Buch. Das Covermotiv ist eher speziell. Motoko mit weißen Haaren kommt so im Film gar nicht vor. Das Bild ist Fans z.B. von der Soundtrack CD bekannt. Ghost in the Shell Neulinge würden das Cover wohl eher merkwürdig finden.– Ton:
Der Ton liegt in japanisch und deutsch vor (5.1 DTS HD Master Audio) sowie erfreulicherweise die alte dt. Synchro in DD 5.1. Der Ton ist gut abgemischt, das Verhältnis von Sprache, Musik und Geräuschen ist schön ausgewogen, so dass man nicht ständig lauter und leiser drehen muss. Zu bemängeln hab ich nichts.– Extras:
Neben einem kleinen ganz netten Booklet, das in das Mediabook eingeklebt ist, gibt es auf der Bluray ein „Making of“ und den Trailer. Beides von der DVD bekannt.– Bild:
Das Bild ist natürlich das wichtigste wenn man sich die Bluray zulegen will. Das ist aber leider nicht perfekt. Man merkt hier dass die Vorlage analog ist. So sieht man einiges an Bildrauschen auf den einheitlich ausgemalten Flächen, das Bild wackelt in manchen Szenen und die computergenerierten Sachen sind ein bisschen verpixelt. Das kommt auf der DVD tatsächlich besser rüber da es da nicht so auffällt. Allerdings ist die Bluray natürlich schärfer und hat auch knackigere Farben. Das Bild kommt aber nicht an neuere Animes heran die gleich digital produziert wurden, wie beispielsweise Highschool of the Dead.
Die überarbeitete Version „Ghost in the Shell 2.0“ ([url=´https://ittenbach-fans.de/5905-ghost-in-the-shell-2-0.html´]siehe Ghost in the Shell 2.0 Review[/url]) bietet da auf der Bluray ein viel besseres Bild, allerdings hat man dort sinnlose Farbfilter und überflüssige neue CGI Inhalte hinzugefügt. Da ist doch diese Originalversion vorzuziehen.Fazit: Wer schon die DVD hat, braucht nicht unbedingt auf die BR zu wechseln, der Qualitätsunterschied ist leider nicht so groß. Wer sich den Film allerdings neu zulegen will oder Hardcorefan von Ghost in the Shell ist, sollte auf jeden Fall gleich zur Bluray greifen!
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