Link zum original Beitrag: [Review] The Lords of Salem
OT: Lords of Salem, The; UK/CAN/USA 2013; Regie: Rob Zombie; Darsteller: Sheri Moon Zombie, Ken Foree, Dee Wallace, …
„Lords of Salem“ ist Rob Zombies 5. Realfilm, geht aber einen etwas anderen Weg als „Haus der 1000 Leichen“ und so weiter. Doch zunächst zum Inhalt:
Im kleinen Städtchen Salem wurden im 17 Jahrhundert eine Gruppe Hexen verfolgt und umgebracht. Bei ihrer Hinrichtung verfluchten sie alle Frauen der Stadt. In der Gegenwart lebt die junge Frau Heidi (wunderbar gespielt von Rob Zombies Frau Sheri Moon in ihrer ersten richtigen Hauptrolle) in jener Stadt. Als Radiomoderatorin bekommt sie eines Tages eine Schallplatte von der Band „The Lords of Salem“ in einer Holzkiste zugespielt. Die seltsamen, bedrohlichen Klänge der Schallplatte lösen in Heidi merkwürdige Visionen aus. Als die Platte übers Radio ausgestrahlt wird, scheinen einige Frauen in der Stadt hellhörig zu werden…
Im Gegensatz zu seinen bisherigen Filmen setzt Zombie diesmal nicht auf realistischen Terror, sondern auf übersinnlichen Horror. Und der kommt so richtig schön Oldschool daher: bedrohliche Atmosphäre, düstere Musik, hässliche Masken. Man fühlt sich wie in einem guten alten Horrorfilm. An Blut und Splatter wird dagegen gespart, man vermisst es aber auch nicht. Der Film ist rund und passt so wie er ist.
Das Drehbuch von Rob Zombie selbst ist halbwegs spannend, wenn auch nicht überragend. Die Thematik um die Hexen fühlt sich auf jeden Fall frisch an, Hexen sind ja nicht gerade in. Das Ende ist auf jeden Fall auch unerwartet und lässt den Zuschauer etwas ratlos zurück. So wie ein richtiger Horrorfilm eben sein muss: er wirkt auch noch nach dem Abspann.
Auch wenn der Film von der visuellen Seite her nicht so verrückt und experimentell wie noch „Haus der 1000 Leichen“ ist, erkennt man doch die Bildsprache von Rob Zombie wieder. Zum Beispiel wenn ein Mann mit grauer Maske mit einer Ziege an der Leine über den Friedhof spazieren geht oder wenn Heidi totenbleich geschminkt auf den Altar einer Kirch zugeht wo sie ein hässlicher Gnom erwartet. Jedes Bild und jede Szene scheint visuell bis ins letzte Detail durchdacht und stilisiert zu sein.
Fazit: Klassische Horrorfilmelemente werden mit dem ungewöhnlichen Stil von Rob Zombie gepaart. Sehr gelungen! Die Mischung könnte aber nicht jedermanns Geschmack sein.
Für Fans von: Rob Zombies bisherigen Filmen, Oldschool Horror