Link zum original Beitrag: [Review] Das Spiel (Stephen King Verfilmung)
OT: Gerald’s Game; USA 2017; Regie: Mike Flanagan; Darsteller: Carla Gugino, Bruce Greenwood, Henry Thomas, …
Das Streaming Anbieter wie Netflix und Amazon Video auch selbst Filme und Serie produzieren, ist eine feine Sache. Vor allem wenn dabei hochwertige Beiträge herauskommen. So ist es zumindest im von Fall „Das Spiel“ der auf dem gleichnamigen Roman von Stephen King basiert (Originaltitel von Buch und Film: „Gerald’s Game“, der Roman erschien 1992).
Als Regisseur konnte zu dem ein Profi aus dem Horror-Film-Genre gewonnen werden: Mike Flanagan sollte dem geneigten Zuschauer durch Filme wie „Oculus“ und „Ouija – Ursprung des Bösen“ bekannt sein. Er schrieb auch zusammen mit Jeff Howard die Drehbuchadaption von „Das Spiel“. Und hierin besteht schon eine Meisterleistung, denn das Buch galt bisher als unverfilmbar. Warum dass so ist, erkläre ich am Inhalt:
Jessie und ihr Mann Gerald fahren übers Wochenende in ihr Ferienhaus. Weit entfernt von störenden Menschen wollen sie ein erotisches Wochenende mit SM-Spielchen verbringen. Nachdem Gerald seine Frau mit Handschellen ans Bett gefesselt hat, hat der nicht mehr ganz junge Mann der sich auch mit Potenzmitteln in Schwung bringen musste, plötzlich einen Herzinfarkt und sackt tot zusammen.
Nach dieser Ausgangssituation handelt quasi der Rest des Romans davon wie sich Jessie versucht zu befreien. D.h. es gibt keine Dialogpartner, alles was sich Jessie überlegt, spielt sich gedanklich in ihrem Kopf ab. Das funktioniert in einem Roman, aber in einem Film wäre es schon etwas merkwürdig.
Die Lösung für das Problem besteht darin, dass Jessie quasi Wahnvorstellungen hat und sich einbildet ihr toter Mann würde durch den Raum gehen und mit ihr reden. Somit sind ihre Gedanken visualisiert und durch „normale“ Dialoge zwischen Schauspielern dargestellt. Das ist aber noch lange nicht alles was einem in dem Film erwartet. Es folgt sehr viel Spannung, Horror und Verzweiflung.
Alle Aspekte des Buchs sind im Film gelandet und sinnvoll eingebaut, dabei wurde nur sehr wenig aus der Romanvorlage gekürzt oder gestrichen. Wer das Buch noch nicht kennt, kann sich auf einige Überraschungen freuen. Kenner des Buches wissen natürlich schon so ungefähr was passieren wird, sie können sich trotzdem an einer äußerst überzeugenden und spannenden Umsetzung erfreuen. Auch die Schauspieler machen ihre Sache toll, mit der Hauptdarstellerin leidet man förmlich mit.
Der Roman ist zwar noch einen Tick intensiver, trotzdem ist der Film wahrscheinlich die beste Umsetzung die man sich zu dieser schwierigen Vorlage vorstellen kann.
Fazit: Sehr intensiver Horror-Thriller mit reduziertem Setting. Nicht nur Stephen King Fans zu empfehlen!