OT: Daemonium: Soldado del inframundo; Argentinien 2015; Regie: Pablo Parés; Darsteller: Caro Angus, Dany Casco, Walter Cornás, Chucho Fernández, Rocío Rodríguez, …
Daemonium ist ein wilder Science-Fiction/Fantasy/Cyberpunk/Splatter-Film der einen in jeder Hinsicht umhaut. Ursprünglich war das ganze Projekt eine Webserie die von 2010 bis 2015 produziert wurde und deren einzelne Episoden nun zu einem ganzen Film zusammen geschnitten wurden. Das merkt man auch: es werden im Film nach und nach verschiedene Handlungsstränge aufgebaut die dann am Ende zusammenfließen. Es ist aber kein Episodenfilm sondern es ergibt ein stimmiges Gesamtbild.
Unter anderem geht es um einen Magier der ein Portal öffnen soll, eine Frau die Rache für ihren verstorbenen Mann nehmen will und eine andere Frau die es gleich in mehreren Ausführungen gibt. Erinnerungen an Stargate, Sin City, Machine Girl und Orphan Black werden wach, sowohl was die Story als auch den Stil des Ganzen angeht. Dabei ist der Film aber nicht zusammengeklaut, sondern verschiedene Elemente werden zu einem völlig neuen Erlebnis zusammen gebaut. Man kann es schlecht in Worte fassen was man da alles zu sehen bekommt. Auch die Story kann ich ehrlich gesagt nicht genau zusammen fassen. Sie war zwar soweit ich ihr folgen konnte schlüssig aber schon sehr kompliziert und ich muss mir das Ganze, am besten auf deutsch, nochmal ansehen.
Optisch sieht der Film bombastisch aus und braucht sich kaum hinter Hollywoodproduktionen verstecken, sowohl was die Ausstattung als auch die zahlreichen Computereffekte angeht. Dass ebenso die Splattereffekte größtenteils per CGI gemacht sind, ist ein kleiner aber verschmerzbarer Negativpunkt. Die Actionszenen sind cool inszeniert und generell ist das Tempo des Films sehr hoch, gleichzeitig wird sich aber Zeit gelassen die Figuren zu charakterisieren. Hier sind wir beim nächsten Punkt: die (unbekannten) Schauspieler sind sehr überzeugend. Als besonders positiv blieb mir die Schauspielerin der Rebecca in Erinnerung, die nebenbei noch weitere Charaktere verkörpert und damit an die Performance von Tatiana Maslany in Orphan Black erinnert. Wie in der großartigen Klon-Serie stellt sie verschiedene Figuren mit ähnlichem aussehen aber unterschiedlichem Verhalten dar, so man denken könnte sie wären von verschiedenen Schauspielerinnern gespielt worden. Toll!
Der Film lief beim Obscura Filmfest 2016 und räumte da auch zu Recht den Publikumspreis als bester Film ab. Hoffentlich gibt es davon demnächst eine deutschsprachige Veröffentlichung damit man die doch ziemlich komplizierte Geschichte besser verstehen kann.
Fazit: Etwas komplizierte aber grandiose Science-Fiction/Fantasy/Cyberpunk/Splatter-Kost der Extraklasse!
Trailer: