Link zum original Beitrag: [Review] Darkslide [Obscura #3]
OT: Darkslide; Kanada 2016; Regie: Brendan Petersen; Darsteller: Jason Gladu, Brendan Petersen, …
‚Darkslide‘ ist so etwas wie ein Film gewordener Drogenrausch. Es geht dabei um den jungen Mann Damen Krow in dessen Leben quasi alles schief läuft. Mit seiner Arbeit im Sägewerk ist er nicht zufrieden, mit seiner Band geht es nicht voran und auch mit dem Mädchen an dem er interessiert ist klappt es nicht. Das könnte zum einen daran liegen dass er das Asperger-Syndrom, eine Form des Autismus, hat, wahrscheinlicher aber daran dass er den ganzen Tag Drogen nimmt. Soweit erstmal zur Handlung die nebenbei bemerkt nicht besonders interessant oder spannend ist.
Der mit 63 Minuten für einen Kurzfilm etwas zu lang und für einen Langfilm etwas zu kurz geratene „Darkslide“ wird auf vimeo den Genres Kunst und Thriller zugeordnet.
Nun, Kunst liegt im Auge des Betrachters und ist ja eigentlich kein Film-Genre aber es beschreibt ziemlich gut die audio-visuelle Gestaltung des Films. In nahezu jeder Szene werden Farbfilter und allerlei Effekte wie Spiegelungen, Kaleidoskop, Splitscreen und so weiter verwendet um das Gesehene zu entfremden. Dadurch weiß man nie so genau was davon eigentlich real sein soll und was nur in der Drogenrauschfantasie der Hauptfigur passiert. Die Effekte wirken aber nicht wahllos aneinandergereiht sondern sind schon stimmig eingesetzt. Das sogar die Stimmen der Darsteller an vielen Stellen extrem verzerrt sind passt da gut dazu. Dadurch wirkt der Film durchaus künstlerisch sehr besonders und geht weit über das Hinaus was man aus anderen Drogen-Filmen wie „Trainspotting“ oder „Requiem for a Dream“ kennt.
Als Thriller würde ich den Film allerdings nicht bezeichnen. Zwar taucht gegen Ende des Films sogar noch ein maskierter Killer auf wodurch quasi so ein bisschen Horror/Thriller Feeling mit in den Film hinein gebracht wird, aber das ist nicht der Hauptaspekt des Films und außerdem ja nur am Ende relevant. Vielmehr ist der Film ein Drama über das verkorkste Leben der Hauptfigur.
Inhaltlich ist das Ganze wie schon gesagt nicht besonders interessant. Audio-visuell ist es zumindest sehr besonders Gestaltet. Allerdings ist der Film sehr anstrengend. Zum einen passiert nicht all zuviel, zum anderen sind die optischen Effekte schon wieder zu viel des Guten und dann ist da noch die hypnotische Musik. Mir kam die knappe Stunde gefühlt doppelt so lang vor.
Der Film lief beim 3. Obscura Filmfest und man kann ihn auf vimeo für 1€ ausleihen:
https://vimeo.com/ondemand/darkslide
Fazit: Optisch durchaus interessantes aber sehr anstrengendes Drama um einen Autisten im Drogenrausch.
Trailer: