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OT: New Neighbor; Japan 2013; Regie: Norman England; Darsteller: Asami, Ayano, Tomoko Hayakawa, …
„New Neighbor“ mit der tollen Asami (The Machine Girl, Battle Girls vs Yakuza) ist mit 39 Minuten ein langer Kurzfilm. Das heißt er erzählt eine komplette Geschichte, ist aber halt wesentlich kürzer als ein normaler Spielfilm. Das ist okay und viel angenehmer als wenn ein Film künstlich in die Länge gezogen ist. Somit ist er auf jeden Fall schon mal sehr kurzweilig.
Inhaltlich geht es um eine junge Frau, eine Büroangestellte, die mit ca. 30 immer noch Single ist. Von ihrer Umwelt wird sie ständig mit sexuellen Anspielungen konfrontiert, ihre Mutter will sie drängen sich endlich einen reichen Mann zu angeln, aber das ist ihr alles zuwider. Und dann zieht auch noch in die Wohnung nebenan eine neue Nachbarin ein, die ständig andere Partner/-innen empfängt und lautstark mit ihnen kopuliert. Sie ist das genaue Gegenteil von der Hauptfigur. Eine Konfrontation der beiden scheint unausweichlich.
Norman England, der 1993 von den USA nach Japan gezogen ist um im Filmbusiness verschiedene Tätigkeiten zu übernehmen, war hier Drehbuchautor und Regisseur. Inspiriert wurde sein Film von seinen Erfahrungen mit der japanischen Gesellschaft und der dortigen Erwartungshaltung an junge Frauen. Somit ist der Film im Grunde auch ein Beitrag zum Thema Sexismus, allerdings geht es hier nicht unbedingt um die Moral von der Geschichte und es wird auch nicht dem Zuschauer mit erhobenem Zeigefinger eine Botschaft eingeprügelt. Welche Schlüsse oder Denkanstöße man daraus zieht, kann jeder selbst entscheiden.
Vorrangig geht es hier darum einen unterhaltsamen Film zu erzählen. Dies gelingt Norman England vorzüglich. Er kann von seinen Erfahrungen und Kontakten verschiedener Filmdproduktionen (unter anderem diverse Japan-Splatter-Filme) profitieren und somit zum Beispiel zwei tolle Hauptdarstellerinnen für den Film gewinnen. Sowohl Ayano als auch Asami spielen ihre Rolle sehr überzeugend, wobei ein gewisser Hang zum übertriebenen ein bisschen Humor rein bringt. Abgerundet ist der Film dann noch mit ein klein wenig Splatter am Ende – und fertig ist das unterhaltsame Filmvergnügen!
Der Film erschien bei uns beim Label Midori-Impuls als Mediabook und beinhaltet noch einen weiteren Film von Norman England: The iDol. Zusammen eine lohnenswerte Investition.
Fazit: Kreativer und sehr unterhaltsamer Film mit Thriller- und Splatter-Elementen, der auch zum nachdenken anregt. Nicht nur für Japan Fans eine Empfehlung!