Link zum original Beitrag: [Review] Sadako – Ring Originals
OT: Sadako 3D; Japan 2012; Regie: Tsutomu Hanabusa; Darsteller: Satomi Ishihara, Kôji Seto, Shôta Sometani, Tsutomu Takahashi, …
Kein Remake, kein Reboot – „Sadako“ ist erfreulicherweise eine normale Fortsetzung der „Ring“ Reihe. Die Verbindung zu den Vorgängern ist relativ lose. So wird kein direkter Bezug auf die Geschehnisse und Personen aus den alten Teilen genommen, sehr wohl aber auf die Hintergrundgeschichte.
Im Internet verbreitet sich ein Video auf dem ein Künstler seinen Selbstmord darstellt. Das Gerücht macht die Runde dass jeder der das Video sieht, ebenfalls stirbt. Im Falle einiger vermeintlicher Selbstmorde ermittelt die Polizei nach dem Video, das gar nicht so leicht zu finden ist. Die Lehrerin Akane bekommt über eine Schülerin das Video zu Gesicht in dem auch von einer gewissen „S“ die Rede ist. Das sich hinter „S“ Sadako verbirgt, verrät ja schon der Filmtitel. Warum die Frau aus dem Brunnen zurück ist, wieso sie wieder ihren Fluch verbreitet und was das mit der Lehrerin zu tun hat, davon handelt der Film.
Man merkt dem Film von Anfang an an, das er frischer wirken soll als die alten Teile und scheinbar auf ein allgemeineres Publikum abzielt. Der Film ist mehr bunt als düster (zum Beispiel sind Wohnungseinrichtung sehr stylisch und nicht klassisch), statt subtilem Grusel gibt es viele billige Schockeffekte, die dazu noch ganz plump in 3D auf den Zuschauer zukommen. Dazu muss ich sagen dass ich den Film nur in 2D gesehen habe, wodurch die genannten Effekte geradezu lächerlich wirken. So gestaltet sich die erste Hälfte des Films ziemlich enttäuschend – keine Spannung, kein Grusel und ziemlich uninteressant.
In der zweiten Hälfte dreht der Film dann aber auf und kann nochmal das Ruder komplett herum reißen. Ungefähr ab der Stelle an der die Lehrerin merkt dass sie von dem Video auserwählt wurde und der Herkunft von Sadako auf den Grund geht, wird es dann doch noch spannend. Die Geschichte ergibt auf einmal Sinn und ist sogar ziemlich interessant und gut durchdacht. Es bleibt zwar dabei dass der subtile Grusel durch actionreichen Horror ersetzt wurde (Sadako die man früher kaum zu Gesicht bekam rennt hier als Monster durch die Gegend) aber die Wirkung wird damit nicht verfehlt.
Alle die sich für die „Ring“ Saga interessieren, können sich den Film auf jeden Fall ansehen, auch wenn der Anfang ziemlich ungewohnt und uninteressant gestaltet ist. Insgesamt kann man diese Fortsetzung aber durchaus als gelungenen und unterhaltsamen Horrorfilm bezeichnen. Das Original wird zwar nicht erreicht aber welche Fortsetzung schafft das schon? Auch Ring 2, Ring 0 und Ring Spiral waren nicht gerade das gelbe vom Ei. Das offene Ende deutet auf weitere Fortsetzungen hin, die dann hoffentlich von Anfang an Spannung bieten. „Sadako 2“ gibt es bereits, allerdings bisher nur in Japan.
Fazit: Braucht etwas um in Fahrt zu kommen, kann dann aber die Ring-Saga gelungen fortsetzen.