OT: Ich seh ich seh; Österreich 2014; Regie: Severin Fiala, Veronika Franz; Darsteller: Elias Schwarz,
Lukas Schwarz, Susanne Wuest, …
Der österreichische (Horror-)Thriller „Ich seh ich seh“ ist einer dieser Filme die harmlos anfangen und dann zum Ende hin so krass werden, dass man die letzten Minuten mit angehaltenem Atem davor sitzt. Es geht um die beiden etwa 10 jährigen Zwillinge Lukas und Elias. Deren Mutter kommt nach einer Operation wieder nach Hause und ihr komplettes Gesicht ist durch Binden vermummt. Nicht nur weil sie ihr Gesicht nicht sehen können, sondern auch auf Grund ihres seltsamen Verhaltens, beginnen die Jungen daran zu zweifeln ob dies wirklich ihre Mutter ist.
Man denkt relativ schnell man hat die Handlung durchschaut und außerdem ist es ja eh relativ harmlos. Schon möglich dass die Mutter gar nicht die richtige Mutter sondern eine Betrügerin ist, aber eine echte Bedrohung für die Kinder scheint sie nicht zu sein. So wiegt man sich in Sicherheit und schaut dem interessanten Treiben zu. Es wird immer mal etwas unheimlich und mysteriös, Horrorelemente durchziehen den Film und generieren eine düstere Grundstimmung. Wie die beiden Kinder Angst haben und herauszufinden versuchen was mit ihrer Mutter passiert ist, ist auf jeden Fall sehr unterhaltsam.
Wie sich aber im letzten Drittel alles zuspitzt, was der Film für Wendungen nimmt und wie sich alles in Psychoterror um schlägt, das hätte man wirklich nicht erwarten können. Ich verrate natürlich nichts aber von der Art her werden Erinnerungen an französische Terrorfilme wie „High Tension“ wach.
Handwerklich ist alles gut gemacht und die beiden Kindern sind super geschauspielert. Durch die natürlich Art und Weise der Schauspieler und fast keinen Einsatz von Hintergrundmusik, wirkt der Film sehr realistisch und weniger künstlich als das zum Beispiel bei Hollywoodfilmen oft der Fall ist. Insgesamt einfach toll umgesetzt!
Fazit: Sehr effektiver Horror-Thriller der langsam beginnt und dann umso heftiger zuschlägt. Wird man nicht so schnell vergessen!