10 Filme an 2 Tagen. Endlich wieder FFF White Nights, die seit 2020 nicht mehr statt gefunden haben. Obwohl das Programm recht abwechslungsreich, sowohl in Herkunft als auch thematisch und auch vom Genre her war, waren fast alle Filme doch mehr oder weniger düster und pessimistisch. 9 Davon hab ich gesehen und will hier zu jedem Film 1-2 Sätze verlieren:
Tag 1:
THE LOCKDOWN TOWER (FRA 2022, R: Guillaume Nicloux)
Ein schäbiges Hochhaus ist von einem schwarzen Nichts umgeben. Wer das Haus verlässt stirbt. Drinnen müssen sich die Bewohner arrangieren um zu überleben. Düstere, nihilistische Gesellschaftsdystopie mit vielen Klischees. Langsam erzählt und fast schon depressiv aber auch ermüdend und nicht wirklich spannend. (5/10)
HIT BIG (FIN, EST, ESP 2022, R: J.-P. Valkeapää)
Abgehalfterte, versoffene Ex-Schönheitskönigin kämpft mit Gangstern um die Beute ihres infatierten Mannes, der auch noch seine Finger im Spiel hat. Leidlich spannende, überraschungsarme und wenig lustige, dafür buchstäblich dreckige Thriller-Groteske. Kaum ein Gag zündet, schwache Story und viel zu lang. Hätte man deutlich mehr rausholen können (4/10)
EVIL EYE (MEX 2022, R: ISAAC EZBAN)
Ein pupertierendesM Mädchen muss mit ihrer todkranken Schwester ein paar Tage auf dem Anwesen ihrer garstigen Oma, die sie bisher nicht kannten, verbringen. Ist sie etwa eine Hexe? Schauergeschichte als atmosphärisch-düstere Horrormär mit ein paar Schockeffekten. Toll gespielt, gefilmt und ausgestattet. Leider aber auch vorhersehbar und klischeebeladen, dennoch ein solider und sehenswerter Grusler (7/10).
PROJECT WOLF HUNTING (RKO 2022, R: Kim Hong-sun)
Schwerverbrecher befreien sich bei einem Gefangenentransport auf einem Frachtschiff. Doch im Maschinenraum lauert eine Bestie. Bluttriefender, temporeicher No-Brainer. Anschnallen, zurücklehnen und die Schlachtplatte geniessen (8/10)
PRISON 77 (SPA 2022, R: Alberto Rodriguez)
keine Wertung, da ich mir den Streifen nicht angeschaut hab.
Tag 2:
SOFT & QUIET (USA 2022, R: Beth de Araújo)
Kaffekränzchen bürgerlicher Rassistinnen eskaliert. Starkes, in nur einer Plansequenz gefilmtes Psychogramm in die Abgründe des menschlichen Wesens. Ein Film der wütend macht und aufwühlt, auch wenn die Entwicklung der Damen etwas komprimiert wirkt (7,5/10).
LIMBO (CHN/HKG 2021, R: Soi Cheang)
Zwei ungleiche Cops jagen einen Serienkiller auf den Müllhalden Hongkongs. Düsterer Gewaltthriller in s/w-Optik, bei dem jeder Dreck am Stecken hat. Roh und gnadenlos, inhaltlich aber eher von der Stange und manchmal etwas over-the-top. Klarer Fall von style over substance (6/10)
NOCEBO (GBR/IRL/PHL/USA 2022, R: Lorcan Finnegan)
Gesundheitlich angeschlagene Designerin zählt auf die magischen Heilkünste der neuen philippinischen Nanny. Doch die hat ganz anderes vor. Spannendes Horrordrama um Schuld und Sühne, prangert aber auch gesellschaftliche Missstände an. Toll gespielt und mit konstanter Spannungssteigerung. (8/10)
SATAN’S SLAVES 2: COMMUNION (IDN 2022, Joko Anwar)
Geister suchen einen einsamen Wohnblock heim. Teil 2 des indonesischen Geisterfilms, der sich am Anfang etwas schleppt und am Ende etwas überladen wirkt. Hat dennoch gute Schockmomente und eine düstere Athmosphäre. Aber mit 119min. eine halbe Stunde zu lang (5,5/10)
GOOD BOY (NOR 2022, R: Viljar Bøe)
Sigrids Date hält einen Mensch im Hundekostüm als Haustier. Aber das ist nicht das einzig seltsame an dem Typ. Skurrile Idee, die zu einem 75-minütigen Thriller gestreckt wurde. Hätte als Shorty sicher getaugt, so hat der Film aber trotz kurzer Laufzeit ein paar Längen und die frische Idee wird all zu sehr ausgetreten (5/10)
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