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Der Schwarze Nazi

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    FlediDon
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    OT: Der Schwarze Nazi; D 2016; Regie: Tilman König, Karl-Friedrich König; Darsteller: Aloysius Itoka, Judith Bareiß, Christian Weber, …

    „Der schwarze Nazi“ ist eine absurde Independent Komödie die per Crowdfunding finanziert und in Leipzig gedreht wurde. Sie handelt von dem aus Afrika stammenden Sikumoya der in Deutschland lebt. Er hat die deutsche Staatsbürgerschaft, spricht gut deutsch, hat eine Arbeit und liebt Goethe und Schiller. Er ist das was man wohl „gut integriert“ nennen würde. Trotzdem wird er von seinen Mitmenschen nicht als Deutscher anerkannt. Als er von einer Gruppe Nazis verprügelt wird, landet er mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus. Nach ein paar Wochen erwacht er wieder und hält sich auf einmal selbst für einen Nazi. Er tritt in die fiktive rechte Partei NPO, Nationale Patrioten Ost, ein und wird deren Integrationsbeauftragter.

    Die NPO sieht ihre Chance nach Außen zu zeigen dass sie ja gar nicht rassistisch seien aber sie haben nicht damit gerechnet, welchen Ärger Sikumoya macht. Er will nämlich, ganz treu dem Parteiprogramm, alle aus der Partei schmeißen die eine kriminelle Vergangenheit haben, arbeitslose Sozialschmarotzer sind oder zum Beispiel nicht mal ein deutsches Gedicht aufsagen können.

    Wie man sich denken kann, entstehen dabei wunderbar absurde Situationen die besonders die Widersprüchlichkeit von solchen Leuten mit rechter Gesinnung entlarven. Es wirkt ein bisschen wie „Borat“, nur dass es hier als Spielfilm und nicht als Fake-Doku gemacht ist. Trotzdem wirkt es sehr realistisch, für die fiktive NPO kann man ganz einfach gedanklich die NPD, AFD und Konsorten einsetzen. Aber auch alltägliche Situationen werden auf die Schippe genommen, zum Beispiel wenn Sikumoya die Eltern seiner Freundin, die ihn vorher schon mit Vorurteilen konfrontiert haben, fragt, ob sie eigentlich einen deutschen Stammbaum vorweisen können und ob es in ihrer Familie Erbkrankheiten gibt. Von der Situationskomik her erinnert der Film an den thematisch ähnlichen „Er ist wieder da“.

    Gleichzeitig ist der Film aber nicht nur auf die lustigen Situationen fokussiert, sondern auch ein Drama. Das ist auch das einzige Problem des Films: man schwankt zwischen Heiterkeit und trauriger Betroffenheit, was irgendwie eine merkwürdige Mischung ist. Bei den witzigen Szenen kann man herzlich lachen, kurz darauf wird der Film aber immer wieder von der Ernsthaftigkeit ausgebremmst. Allerdings könnte man argumentieren das eine gewisse Ernsthaftigkeit bei diesem Thema ja auch angebracht ist.

    Ansonsten ist der Film sichtbar günstig produziert, die Qualität geht aber in Ordnung. Die Schauspielleistungen schwanken stark aber zumindest der Hauptdarsteller Aloysius Itoka ist wirklich gut und trägt den ganzen Film.

    Fazit: Gleichzeitig absurde und realistische Independent Dramödie. Man weiß manchmal nicht ob man jetzt lachen oder weinen soll aber auf jeden Fall handelt es sich hier um einen besonderen und sehr sehenswerten Film!

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