OT: Amor killt; D 2016; Regie: Christian Kreil; Darsteller: Patrick Santy, Günther Brandl, Helmut Brandl, Manoush, …
Der nette kleine Amor, seines Zeichens Gott der Liebe, ist ziemlich sauer darüber dass die Menschen nur noch den schnellen Sex im Kopf haben. Also macht er sich daran Prostituierte und Freier zu töten. Aber seine Mutter, die Göttin Venus (Manoush), hat da auch noch ein Wörtchen mit zu reden.
„Amor killt“ von Regisseur Christian Kreil konnte auf dem Weekend of Fear 2017 den Publikumspreis als bester Kurzfilm einheimsen. Das war dem Regisseur bereits 2011 mit „Au!Immer auf die Kleinen“ gelungen. Ob er damals auch per Hypnose das Publikum zum abstimmen gebracht hat, weiß man nicht. Seine Manipulationstaktik hat diesmal auf jeden Fall funktioniert.
Dabei hat das der Film gar nicht nötig, er ist nämlich rundum gelungen. Es handelt sich um eine witzige und liebevoll gemachte Amateur-Splatter-Kömdie. Humor ist natürlich immer so eine Sache und ob man etwas lustig findet, liegt im Auge des Betrachters. Es werden aber nicht nur Blödeleien aneinander gereiht, es werden ziemlich gute Einfälle und Gags verwendet. Sehr schön ist zum Beispiel eine Musical-Einlage in der Sauna bei der blutüberströmte Frauen den Chor singen. Zudem wird auch die kleine aber feine Handlung nicht vernachlässigt. Sie ist sogar ganz spannend und wird am Ende witzig/überraschend aufgelöst.
Die Darsteller machen ihre Sache sehr gut und als kleines Schmankerl haben ein paar Stars der Independent-Film-Szene Gastauftritte, zum Beispiel die Brandl-Brüder als Venus‘ „Hunde“. Die Splatterszenen sowie gut choreographierten Kampfszenen können auch überzeugen.
Mit rund 20 Minuten ist dies auch kein Kurzfilm der Art, dass er so schnell wieder vorbei ist wie er begonnen hat, sondern er hat eine abgeschlossene Handlung und ist sozusagen ein richtiger kleiner Film, nur eben in kurz. Ich denke der Stoff ließe sich aber auch gut als Langfilm ausbauen.
Fazit: Gelungener Fun-Splatter-Kurzfilm mit viel Herz- und Kunstblut!