Autor: Andreas Port
Verlag: Books on Demand, 1. Auflage 2016
Reihe: Grindhouse Lounge
120, Seiten (inkl. Bilder sw/farbe)
Als ich das Buch gesehen hatte, musste ich’s natürlich gleich kaufen. Bin ich doch ein Freund der italienischen Video-Nasties. Das Buch ist aufgeteilt in vier Kapitel, in die die italienischen Zombiefilme (ich wusste gar nicht, dass das nur so wenige sind) eingeordnet wurden. Es gibt immer eine kurze Inhaltsbeschreibung, dann ein paar Anekdötchen und die Meinung des Autors sowie ein Kurzfazit. Angereichert mit vielen auch bunten Bildchen könnte man fast denken, es handelt sich um eine Review-Sammlung in einem Fanzine. Darin hat Autor Port ja auch durch seine Mitwirkung am Filmausweider-Magazin ja aber auch Erfahrung. Der Schreibstil ist ziemlich, ich sag mal, flapsig, und tendiert oftmals doch zu einem recht verhaltenen Niveau und man merkt schon, dass hier kein Filmwissenschaftler am Werke war. Was mich auch stört ist, dass hier in den Kritiken viel widersprüchliches zu Tage tritt. Einmal miesester Schund, im nächsten Satz werden dann aber die Darsteller, die Musik und die Atmosphäre gelobt usw. Schlecht aber unterhaltsam geht ja klar. Aber schlecht und gut gemacht gleichzeitig, das versteh ich nicht so ganz. Hier kämpft wohl der Fan gegen die Objektivität an 🙂
Auch gefehlt haben mir Infos zu den Filmen. Hier war lediglich das Entstehungsjahr und die Alternativtitel angegeben. Ein bisschen mehr Info wäre da ganz schön gewesen. Zum Beispiel auch, dass „Das Leichenhaus der lebenden Toten“ eine spanische Co-Produktion ist. Ehrlich gesagt zieht man als eingefleischter Fan wenig neue Informationen aus dem Buch. Und trotz des etwas infantilen Schreibstils hatte ich die 120 Seiten doch recht schnell durch. Zum Schluss gibt’s übrigens noch selbst ausgedachte Trinkspiele im Stile der SchleFaz-Sendungen. Die kleine
Zensurgeschichte die auch noch folgt kann man sich eigentlich schenken, da sie unvollständig ist und nur ungenaue Informationen liefert. Als weiteren, nicht ganz so schlimmen Punkt möchte ich die Rechtschreibfehler bemängeln. Ist aber auch irgendwie wieder sympathisch. Ich weiß ja, wie das ist mit den Fehlern – und 100 x lesen und immer noch sind Fehler drin. Aber bei einem Buch könnte man das schon auch mal noch gegenlesen lassen.
Fazit:
Einerseits ist das Buch (auch als Hardcover erhältlich) ja ganz gut gemeint und eine schöne Sammlung besagter Filme, die auch Lust darauf macht, sich die Schinken mal wieder rein zu ziehen. Andererseits halt doch sehr oberflächlich, wobei der Stil auch mal in die Nähe eines Stammtisch-Gesprächs rutscht, inklusive dem Sexismus der
auch schon den Filmen der damaligen Zeit anhaftete. Kurz gesagt: Etwas Schundig, aber solide, Tiefgang sollte man nicht erwarten, aber ganz unterhaltsam ist’s dennoch. Irgendwie halt so, wie ein richtig guter, schlechter Italo-Zombiefilm!