OT: Frontière(s); Frankreich/Schweiz 2007; Regie: Xavier Gens; Darsteller: Karina Testa, Aurélien Wiik, Patrick Ligardes, David Saracino, …
Der Film Frontier(s) vom späteren Hitman Regisseur Xavier Gens reiht sich fast nahtlos in die Riege der neumodischen französischen Horrorthriller bzw. Terrorfilme a la High Tension, Inside oder Martyrs ein. Wie diese bietet der Film Hochspannung die dem Zuschauer den Atem raubt und sich bis zum Finale immer mehr steigert gepaart mit deftigen Splattereinlagen.
Die Geschichte des Films beginnt in den Vororten von Paris in denen politische Unruhen herrschen. Diese Umstände machen sich fünf jugendliche Freunde, darunter ein Mädchen, zu nutze um eine Bank auszurauben. Mit der Beute wollen sie über die Grenze nach Belgien fliehen. In der Nähe der Grenze, in einem abgelegenen Ort, machen sie in einem Hotel rast. Das Personal kommt ihnen zunächst ein wenig seltsam vor. Sie ahnen noch nicht dass sie an eine verrückte Nazi-Familie geraten sind, die mit den Jugendlichen, besonders dem Mädchen, ihre eigenen Pläne haben…
Wie seine Kollegen aus Frankreich gibt der Film von Anfang an ordentlich Gas, kann die Spannung dabei bis zum Schluss immer weiter steigern. Auf die Splattereinlagen muss man zunächst ein wenig warten, dann werden einem aber heftige Dinger um die Ohren gehauen. Zwar kaum etwas was den geneigten Genrefan schocken kann aber ein paar Sachen wie die Szene mit der Kreissäge bleiben einem dabei im Gedächtnis.
Die Schauspieler sind relativ gut, die Bösen schön durchgedreht. Besonders der Nazi-Opa kann überzeugen. Die Familie erinnert auch an wenig an die netten Leute aus Texas Chainsaw Massacre.
Was Frontier(s) im Gegensatz zu den anderen genannten Franzosen nicht hat sind überraschende Momente bzw. ein überraschendes Ende. Das war bei den anderen dann noch die besondere Komponente die aus einem sehr guten Film einen hervorragenden Film gemacht haben. Statt dessen hat der Film pseudo-gesellschaftskritische Elemente. Die Unruhen am Anfang des Film drehen sich um die Wahl eines rechten Politikers, darauf wird am Ende des Films in einer Radionachricht auch noch einmal eingegangen. Die Hauptdarsteller treffen ja dann eben auf eine Nazifamilie. Man könnte jetzt hinein interpretieren dass die Probleme mit rechter Politik sehr tief in der Gesellschaft verwurzelt sind. Es wirkt allerdings mehr so als wollte der Regisseur (gleichzeitig Drehbuchautor) nur mit den Nazis schocken. Sozusagen Nazi-Exploitation. Die Thematisierung der Unruhen und der rechten Politiker wirkt aufgesetzt, der Film würde auch ohne funktionieren. Es ist jetzt auch nicht so dass das stört, man hätte aber mehr daraus machen können.
Fazit: Sehr guter französischer Terrorfilm der neuen Schule der fast an die Liga von High Tension und Co. herankommt.