OT: Sendero; Chile 2015; Regie: Lucio A. Rojas; Darsteller: Andrea García-Huidobro, Diego Casanueva, Sofía García, …
Der Beitrag aus Chile namens „Sendero“ beim 2. Obscura Filmfest, hat sich ganz dem Backwood-Terror verschrieben und erinnert frappierend an „The Texas Chainsaw Massacre“, durchaus im positiven Sinne!
Die Story ist ebenfalls an den Klassiker angelehnt, zumindest beginnt sie ähnlich: 5 Freunde (vom Alter her so zwischen 20 und 30) machen zusammen einen Ausflug mit dem Auto ins Ödland. Schon die wüstenartige Gegend erinnert ebenfalls an das Kettensägenmassaker, sprich: das Setting mit gleißendem Sonnenlicht und gewaltiger Hitze die man auch als Zuschauer quasi spüren kann, sind ähnlich. Allerdings entwickelt sich die Story durchaus anders, wodurch der Film schon eigenständig ist. Also kein Plagiat, sondern mehr eine Homage an den Klassiker des Backwood-Films.
Jedenfalls finden die Freunde bei ihrem Ausflug eine stark verletzte Frau auf der Straße und überlegen noch wie sie ihr helfen können, da kommen auch schon ein paar unbekannte Männer mit dem Auto um die Frau wieder einzusammeln und die Freunde gefangen zu nehmen. Sie werden zu einem einsamen Anwesen gebracht und ihre Tortur beginnt. Schnell wird ihnen auch klar dass sie nicht die ersten bzw. einzigen Gefangenen sind. Während die männlichen Peiniger sofort anfangen die Gefangenen zu befummeln, gibt es auf Seite der Bösen noch eine psychopathische Frau, die scheinbar die Zügel in der Hand hält. Es werden Andeutungen gemacht dass noch mehr hinter der ganzen Sache steckt. Blöd ist allerdings dass nicht wirklich aufgelöst wird was genau. Ein geheimnisvoller Auftraggeber spielt eine Rolle, was aber seine Motivation oder sein Ziel ist, bleibt leider im Dunkeln. Das lässt einen ein bisschen unbefriedigt aus dem Film gehen.
Eine andere etwas negative Sache ist, dass sich die Figuren teilweise so dämlich verhalten, dass man sich die Haare raufen könnte. Sie versuchen gefühlt fünf mal zu fliehen, schaffen es aber nicht, weil sie sich zu dämlich anstellen. Aber gut, das kennt man auch aus anderen Horrorfilmen.
Diese kleinen Schönheitsfehler ziehen aber den Film kaum runter. Der Rest ist einfach sehr gut inszeniert, spannend, blutig, schön gefilmt, kurzweilig. Besonders auch durch die chilenischen, sehr guten Darsteller wirkt der Film interessanter als wenn man immer nur die typischen US Gesichter vorgesetzt bekommt.
Fazit: Nicht perfekter aber sehr gelungener Backwood-Terror-Film aus Chile. Sehr zu empfehlen!