OT: The Chair; USA 2016; Regie: Chad Ferrin; Darsteller: Bill Oberst Jr., Roddy Piper, Noah Hathaway, …
„The Chair“ ist eine Verfilmung des gleichnamigen Comics, bzw. der Grafiknovel. Interessanterweise haben die Leute die den Comic gemacht haben, auch selbst den Film realisiert. So sind Erin Kohut und Peter Simeti unter anderem als Drehbuchschreiber und Produzenten an der Entstehung des Films beteiligt gewesen. Das sind ja eigentlich schon mal gute Voraussetzungen. Vielleicht wäre es allerdings gut gewesen den Comic vorher zu lesen, denn der Film erweist sich als sehr sperriges Werk.
Dies liegt an der ungewöhnlichen Erzählweise. Der Film dreht sich um Richard Sullivan der in der Todeszelle auf seine Hinrichtung wartet. Er und die anderen Insassen werden von den Wärtern allerdings aufs härteste misshandelt, geradezu gefoltert. Dazu ist noch unter der Gefängnisleitung eine Art verrückter Wissenschaftler der Experimente mit den Gefangenen macht.
Das Problem an dem Ganzen ist, dass man erst mal überhaupt nicht weiß wer was warum macht und was das alles soll, als Zuschauer muss man völlig wehrlos ertragen wie die wehrlosen Häftlinge misshandelt werden. Dabei werden ein paar sehr kurze Rückblicke von Richard Sullivan eingestreut, die andeuten dass mehr dahinter steckt, dass es irgendwas mit seiner Mutter und seinem Bruder zu tun hat. Das wirkt alles geheimnisvoll und macht einen ganz neugierig. Am Ende wird dann auch die Hintergrundgeschichte aufgelöst, enttäuschenderweise ist das ganze dann aber gar nicht großartig überraschend und kreativ.
Aus filmtechnischer Sicht ist alles sehr gut gemacht: der Film ist sehr düster geraten und schön gefilmt, die Schauspieler sind überzeugende Arschlöcher die man allesamt dafür hasst was sie den jeweils anderen antun. Übrigens der eine oder andere kennt vielleicht noch den Wrestler Rody Piper der hier als Wärter eine Hauptrolle spielt.
Da der Film allerdings nicht besonders spannend ist und, wie bereits erwähnt, die Hintergrundgeschichte auch nicht so viel hergibt, entsteht der Eindruck die Macher wollten hier nur besonders brutale Folter in düsterer Stimmung zeigen. Wenn ja, dann haben sie ihr Ziel erreicht. Für den Zuschauer ist das ganze allerdings genau so eine Folter.
Fazit: Sehr harter, dreckiger und brutaler Knastfilm der einen mit einem mulmigen Gefühl im Magen zurück lässt. Ganz gut gemacht, kann man mal gesehen haben, die Story gibt allerdings nicht viel her.