OT: Saw III; USA 2006; Regie: Darren Lynn Bousman; Drehbuch: James Wan, Leigh Whannell; Darsteller: Tobin Bell, Shawnee Smith, Costas Mandylor, …
Teil 3 beschreitet zunächst andere Wege als seine beiden Vorgänger: auf der einen Seite sehen wir ein paar Opfer die typischen Jigsaw-Tests unterzogen werden, z.B. ein Mann der mit mehreren Ketten, die durch seine Haut und Muskeln gehen (eine sogar durch seinen Unterkiefer) in einem Raum gefangen ist und eine Minute Zeit hat, sich die Ketten vom Leib zu reißen. Die Polizei stellt allerdings fest dass er gar keine Chance hatte. Selbst wenn er alle Ketten abgerissen hätte: die Tür vom Raum war verschweißt, eine Explosion hat ihn dann getötet. Es liegt also die Vermutung nahe, dass Jigsaw gar nicht der Fallensteller war, sondern ein Nachahmer.
Auf der anderen Seite gibt es da Jeff, der eine große Prüfung ablegen muss, die sich durch den ganzen Film zieht. Seit sein Sohn bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, sinnt er auf Rache. Rache gegen die einzige Augenzeugin, die nicht aussagen wollte; gegen den Richter der den Todesfahrer zu lediglich 6 Monaten Gefängnis verurteilt hat; und Rache gegen den Fahrer selbst.
In seiner Prüfung sind diese 3 Personen in Fallen gefangen und es liegt an Jeff ihnen zu vergeben und sie zu befreien, wobei er sich auch noch selbst verletzen muss.
Und dann ist da noch Jigsaw: er liegt im Sterben und lässt von Amanda (bekannt aus Teil 1 und 2) eine Ärztin (Jeffs Frau) entführen, die ihn noch für ein paar Stunden am Leben halten muss, sonst stirbt sie selbst (eine mit Sprengstoff bestückte Halskrause an ihrem Hals ist mit dem Pulsschlag von Jigsaw verbunden… ;))
Der finanziell erfolgreichste Teil der Reihe ist gleichzeitig auch der härteste. Das liegt nicht nur an den heftigen und grausamen Splatterszenen, sondern auch an einer ganz großen Portion Ekelfaktor. So ist der Richter mit dem Hals an den Boden einer Grube gekettet, nach und nach werden verweste, von Maden bevölkerte, Schweinehälften zerhäckselt und füllen die Grube mit einem widerwärtigen Sud, in dem der Richter zu ersticken droht. Bei dem Anblick kann einem schon echt schlecht werden. Wenn der Fernseher jetzt noch den Geruch versprühen würde (und ich hoffe das ist nicht der nächste Trend nach 3D ;)), müsste man direkt kotzen…
Dann wäre da noch die Gehirnoperation an Jigsaw mit der die Ärztin ihm noch ein paar Stunden verschaffen will. Um den Druck seines Tumors auf das Gehirn zu verringern, entfernt sie ein Stück seiner Schädeldecke. In Nahaufnahme bohrt sie erst vier Löcher in den Schädel und sägt dann das Quadrat mit einer Stichsäge heraus. Allein durch die Geräusche rollen sich einem die Fußnägel hoch!
Der Film reiht allerdings nicht nur Ekelsplatterszenen aneinander, sondern hält auch die Spannung durch die verschiedenen Nebenhandlungen sehr gut aufrecht, was sicherlich dem Drehbuch der beiden Schöpfer vom ersten Teil zu verdanken ist. Die Atmosphäre ist wie bei jedem Saw Teil genial düster und die Schauspieler erfüllen ihre Rollen auch sehr gut. In einem Punkt stinkt der Film jedoch gegen seine beiden Vorgänger ab: das Ende ist leider nicht besonders überraschend. Zwar interessant aber der große Aha-Effekt bleibt aus.
Die Macher haben hier mit dem dritten Teil eine qualitativ sehr hochwertige Fortsetzung geschaffen und das ist für eine Horrorfilmreihe nicht selbst verständlich. Es ist kein Aufguss, keine plumpe Fortsetzung sondern eine gut durchdachte Weiterführung des Themas.
Fazit: Wem irgendein Saw Teil gefallen hat der MUSS diesen Teil (am besten in der Unrated Fassung) ansehen! Jedem Splatterfan sei der Film ans Herz gelegt. Man sollte ihn aber nicht unbedingt beim Essen schauen…
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