OT: Batoru Rowaiaru; Japan 2000; Regie: Kinji Fukasaku; Darsteller: Takeshi Kitano, Tatsuya Fujiwara, Aki Maeda, Kō Shibasaki, …
Anlässlich der Entschlagnahmung, Deindizierung und Neuveröffentlichung des jetzt schon Klassikers „Battle Royale“ in Deutschland, habe ich es auch endlich mal geschafft diesen japanischen Film von Kinji Fukasaku zu sehen. Und er ist großartig!
Die Handlung erinnert ein bisschen an Stephen Kings (als Richard Bachmann veröffentlichtem) Roman „Todesmarsch“, nur dass es hier ungleich brutaler zugeht. In einer nahen Zukunft leidet Japan unter Arbeitslosigkeit und Jugendkriminalität, weshalb der BR-Act beschlossen wird. Somit wird jährlich ein Spiel abgehalten in dem die Schüler einer Mittelklasse auf eine Insel geschickt werden, um sich gegenseitig zu töten. Der letzte Überlebende gewinnt das Spiel.
Im Film wird eine Klasse mit etwa 15 jährigen Schülern und Schülerinnen zu einem vermeintlichen Ausflug gefahren. Im Bus werden alle betäubt und als sie aufwachen werden sie vom Lehrer Kitano (großartig sarkastisch gespielt von Takeshi Kitano) darüber informiert, dass sie am BR-Spiel teilnehmen. Damit sich niemand einfach dem Spiel entziehen kann, bekommen die Schüler Halsbänder mit Peilsendern und Sprengsätzen. Wie gut die Sprengsätze funktionieren, wird auch gleich an einem Schüler demonstriert.
Und schon geht das Spiel los und es geht äußerst brutal zur Sache. So brutal dass der Film weltweit Diskussionen auslöste und selbst in Japan verboten werden sollte (aber nicht wurde). In Deutschland war er auch indiziert und beschlagnahmt, mittlerweile ist dieses Stück Kunst aber glücklicherweise wieder freigegeben. Splatterfans sind zwar härteres gewöhnt, der springende Punkt ist hier aber dass die Gewalt von Jugendlichen ausgeht und gegen Jugendliche gerichtet ist. Wie sich die Minderjährigen gegenseitig abmetzeln oder aus Verzweiflung selbst umbringen ist definitiv sehr harte Kost.
Der Film ist aber keineswegs nur eine Ansammlung von Splatterszenen und Grausamkeiten. Im Mittelpunkt steht die Psyche der Jugendlichen und natürlich auch die Frage: wie weit würdest du gehen? Würdest du notfalls deinen besten Freund töten um selbst zu überleben? Der Film geht somit auch an die Psyche des Zuschauers und lässt einen so schnell nicht mehr los. Das liegt auch an den tollen Schauspielern die für Jugendliche erstaunlich glaubhaft rüber kommen. Eine tolle Leistung. Doch auch die Story selbst ist sehr spannend und kann am Ende sogar überraschen.
Der Film basiert übrigens auf dem gleichnamigen Roman von Koushun Takami aus dem Jahr 1999, der wiederum von dem bereits erwähnten „Todesmarsch“ und anderen Werken inspiriert ist. Auf „Battle Royale“ wiederum basieren überdeutlich die Bücher und Filme der „Tribute von Panem“ Reihe, obwohl die Autorin vorher nie etwas von „Battle Royale“ gehört haben will. Wie auch immer: wem die Panem Filme gefallen haben, sollte sich unbedingt Battle Royale anschauen.
Fazit: Grausamer und nachdenklich machender Klassiker. Ganz großes Kino!
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