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37. Fantasy Filmfest

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    mdbnase
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    Das Fantasy Filmfest 2023 ist vorbei. Schön war’s und auch ein wenig anstrengend. In Stuttgart wie immer in den letzten Jahren keine Gäste, dafür Mini-Interviews mit den Regisseuren der Fresh Blood Award Teilnehmern nach dem Film auf der Leinwand. Die kompletten Interviews gibt’s auf der FFF-Hompage.

    Auch wenn sich das Programm immer mehr vom Independent- aber auch vom Horrorfilm verabschiedet, gab es doch ein paar Filme zu sehen, die mich interessiert haben. Am Ende waren es 17 Filme, die ich mir angesehen hab. Und ein paar echt gute waren dann auch dabei. Ansonsten viel Mittelmaß. Stimmung war aber gut und erfreulicher Weise waren wieder mehr Leute da als in den letzten Jahren. Filmauswahl war insgesamt gesehen eher durchwachsen aber dennoch immer wieder für eine Entdeckung gut. Und auch die Möglichkeit, Filme die es nicht ins reguläre Kinopromm schaffen oder die noch auf eine Auswertung warten, auf der großen Leinwand zu sehen.

    Ausführliche Inhaltsangaben spar ich mir. Die gibt’s auf f3a.net
    Hier nur meine Meinung zu den einzelnen Filmen

    Dogman (FRA/USA 2023, R: Luc Besson)
    Misshandelter reift zum Hundeführer und nutzt dies, um der Gesellschaft den Mittelfinger zu zeigen. Abgesang auf das menschliche Wesen. Tolle Athmosphäre, klasse Darsteller, interessantes und filmisch gut umgesetztes Sozialdrama. Verzettelt sich aber in immer wieder in Story-Nebensträngen. Daher unter den Erwartungen. Unter’m Strich dennoch recht sehenswert. (6,5/10)

    Lost in the Stars (CHN 2022, R: Rui Cui, Xiang Liu)
    Verzweifelter Ehemann sucht seine im Urlaub verloren gegangene Frau, aber vieles scheint nicht so zu sein, wie es ist. Grandios erzählter Thriller aus China, der fesselt. Setting, Darsteller, Inszenierung und Kameraführung überzeugen durchweg. Dazu ein paar feine Actionszenen. Endlich mal wieder ein Film zum mitfiebern, der mit Wendungen punkten kann, die man so nicht erwartet. 120 kurzweilige Minuten und ein wirkliches Highlight! (9,5/10)

    We are Zombies (CAN/FRA 2023, R: Francois Simard, Anouk Whissell, Yoann-Karl Whissell)
    Chaoten-Trio muss sich in einer zombiefizierten Welt gegen Pharma-Gangster und deren Lakaien zu Wehr setzen. Was für ein Spaß! Originelle Zombie-Komödie mit vielen abgedrehten Ideen und teils blutigen Effekten. Nach dem lahmen „Summer of 84“ bewegt sich das Regie-Trio zum Glück wieder auf dem Niveau ihres Erstlings „Turbo Kid“. Kurzweiliger, zitat-reicher No-Brainer (8/10)

    The Survival of Kindness (AUS 2022, R: Rolf de Heer)
    Eine schwarze Frau muss sich in einer öden Welt, die von weißen Gasmaskenträgern beherrscht wird, behaupten. Ruhige Rassismus-Parabel, die sich zu viel Zeit lässt. Tolle Landschaftsaufnahmen, aber sehr verkopft. Durch wenig Dialog (in Fantasiesprache) bleibt viel Raum zur Interpretation. Alles aber viel zu spannungsarm umgesetzt. Lahmes Arthousekino mit trauriger Botschaft (4/10)

    God is a Bullet (USA 2023, R: Nick Cassavetes)
    Ex-Cop muss seine Tochter aus den Händen einer drogendealenden, skrupellosen Satanisten-Sekte befreien. Bleihaltige, teils sehr blutige und brutale Hatz mit zu viel unnötigem Gequatsche. Räudige und dreckige Exploitation, bevölkert von ultra-tattoo-bemalten Badasses, oftmals unlogisch, stellenweise aber wirklich fesselnd. Die krude Rachestory ist mit knapp 160 Minuten (Director’s Cut) aber viel zu lang geraten. (6/10)

    Mad Cats (JPN 2023, R: Reiki Tsuno)
    Taugenichts & Trunkenbold muss seinen Bruder aus den Fängen einer Gruppe aggressiver Katzenfrauen befreien. Hört sich abgerehter an als es ist. Die „Story“ ist eigenlich belanglos und hält lediglich die Action- und Comedy-Szenen zusammen. Etwas Blut gibt’s auch ein wenig und einige der (Running-)Gags in diesem budget-armen Nippon-Beitrag zünden bei mir schon. Netter Unsinn für zwischendurch. (5/10)

    Pandemonium (FRA 2023, R: Quarxx)
    Unfalltoter wird im Vorhof der ewigen Verdammnis mit zwei weiteren Todesgeschichten konfrontiert. Drei Schicksale, geprägt von Tod und Verzweiflung, die sich der Frage nach Schuld und Sühne hingeben. Psychologisch teils schwer verdaulich und derb, teils aber auch mit philosophischem Humor versehen. Mehr philosophisches Drama als Horror. Ausgestattet mit unglaublich dichter Atmosphäre, aber irgendwie wirken die Episoden auch etwas zusammenhanglos. (6/10)

    Conann (BEL, FRA, LUX 2023, R: Bertrand Mandico)
    Sklavenmädchen und ihr Möter wandeln kriegerisch durch die Epochen. Meist in s/w gefilmtes exzentisches Fantasywerk, das, wie der Vorgänger „After Blue“ auf ungewöhnliche Optik setzt. Fordernd und anstrengend aber visuell beeindruckend und teils recht brutal. Insgesamt aber zu künstlerisch und experimentell als das es wirklich fesseln könnte (4/10)

    Farang (FRA 2023, R: Xavier Gens)
    Ex-Knacki geht in Thailand auf Rachefeldzug. Revenge-Action von der Stange, zumindest von der Story her. Dauert etwas um in Fahrt zu kommen, nach der Hälfte rummst’s dafür umso mehr. Deftige Fights, wuchtig inszeniert, inklusive viel Blut, Schweiß und Tränen. Wenn auch nicht gerade originell, dafür umsointensiver (7/10)

    Vincent must die (BEL,FRA 2023, R: Stéphan Castang)
    Büro-Fuzzi wird plötzlich von seinen Mitmenschen attackiert und keiner weiß warum. Gute Idee, die Sozialstudie mit Thriller und Horror verknüpft. Leider nicht immer ganz logisch, dafür aber mit netten Einfällen, subtilem Witz und
    Charme. Hätte etwas bissiger und gemeiner sein können. Zum Ende hin etwas überfrachtet. In Ordnung, aber hätte man mehr draus machen können (6/10)

    The Seeding (USA 2023, R: Barnaby Clay)
    Yuppie ist mit einer Unbekannten eine einem Wüstenkrater gefangen, der von degenerierten Kids bewacht wird. Staubiger Survival-Horror in tollem Ambiente und schmutziger Atmosphäre. Ansonsten recht vorhersehbar und nicht viel neues. Dazu ziemlich blutleer, hat aber auch seine Momente (5,5/10)

    Slotherhouse (USA/SRB 2023, R: Matthew Goodhue)
    Faultier metzelt sich durch’s Studentinnen-Wohnheim. Billig produzierte und auf hip getrimmte Slasher-Comedy. Die Faultier-Puppe sieht zwar echt Scheiße aus, aber der Charakter ist schon liebenswert abgedreht. Blut gibt’s fast nicht, dafür viel Zickereien. Für eine Trash-Party-Granate viel zu bemüht. Leichte Kost, die keinem weh tut. Wer ihn nicht sieht verpasst aber auch nix. (4,5/10)

    Sympathy for the Devil (USA 2023, R: Yuval Adler)
    Ein Psychopat und seine Geisel auf einem Roadtrip in Las Vegas. Ja Schade. Nicolas Cage und Joel Kinnaman in Hochform, aber die Charaktere sind anstrengend und zunehmend unsympathisch. Gewollt? Vielleicht. Tolles Ambiente, gute Story-Idee, technisch alles gut, aber zu viel unsinniger Dialog, nicht nachvollziehbare Aktionen und eine profane Auflösung. Hätte man wirklich mehr draus machen können. (6/10)

    Raging Grace (GBR 2023, R: Paris Zarcilla)
    Philippinische Haushälterin heuert in einem englischen Landhaus an, das ein paar Geheimnisse birgt. Autobiographische Rassismuserfahrungen werden in einem Mix aus Sozialdrama, schwarzer Komödie und Mystery/Horror gekonnt verwurstet bzw. verarbeitet. Tolle Story und Charaktere, wendungsreich, komisch, spannend & unvorhersehbar. Man weiß nicht immer wo man dran ist, aber es passt am Ende gut zusammen. Empfehlenswert. (7,5/10)

    Night of the Hunted (FRA 2023, R: Franck Khalfoun)
    Frau wir an entlegener Tankstelle von Scharfschützen beschossen. Das ist die komplette Story, die direkt an „Downrage“ erinnert. Trotz viel Gelaber eher Oberflächliches zum Thema „Querdenker“. Der Rest ist spannungsreich umgesetztes Terrorkino und dazu auch recht blutig. Inszenatorisch das beste aus einer nicht vorhandenen Geschichte mit unausgegorener Schwurbler-Kritik rausgeholt (knappe 6/10).

    Birth/Rebirth (USA 2023, R: Laura Moss)
    Mad Scientess & Hebamme experimentieren mit verstorbener Tochter letzterer an der Auferstehung. Durchweg feministische „Re-Animator“-Variation. Zu Beginn ruhig & nüchtern, zum Ende hin immer drastischer. Die Frage nach Ethik und Moral von Wissenschaft und eigenen Interessen sind dabei zentral. Aber auch, wie weit man gehen würde. Daher kein Film für ’ne Partynacht. Grandios: Marin Ireland als skrupelloser „Mad Pathologist“ (7/10).

    Vermin (FRA 2023, R: Sébastien Vanicek)
    Spinneninvasion in der Banlieue-Platte. Grundkonzept ähnelt „Attack the Block“. Nur rasanter, ernster und mehr Rassismus- und Sozialkritik. Schmutzige Athmo und gelungene, furchteinflößende Spinneneffekte. Manchmal etwas viel hysterisches Geschrei, aber authentisch, klaustrophobisch, spannend und temporeich. Gelungener, lohnenswerter Abschlußfilm. (8/10)

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