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XX

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    FlediDon
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    OT: XX; USA 2017; Regie: Roxanne Benjamin, Sofia Carrillo, Karyn Kusama, St. Vincent, Jovanka Vuckovic; Darsteller: Melanie Lynskey, Sheila Vand, Mike Doyle, Natalie Brown, …

    Mit „XX“ kam ein weiterer Horrorfilm auf den Markt der aus mehreren Kurzfilmen besteht, also eine Horroranthologie wie „V/H/S“, „ABCs of Death“, „German Angst“ und so weiter. Es gibt aber keine Rahmenhandlung oder ein gemeinsames Thema das die 4 Episoden zusammen hält, sondern sie stehen jede für sich. Als Überleitung zwischen den Filmen gibt es sehr stimmige Puppenanimationen. Im Folgenden stelle ich die einzelnen Episoden vor.

    The Box
    Da wäre als erstes „The Box“ nach einer Geschichte von Jack Ketchum. Eine Frau fährt mit ihren beiden Kindern gerade von den Weihnachtseinkäufen nach Hause. In der U-Bahn entdeckt ihr Sohn einen fremden Mann mit einer Geschenkschachtel und fragt ganz neugierig was darin sei. Der Mann lässt ihn einen Blick hineinwerfen (der Zuschauer sieht den Inhalt nicht) und der Junge ist sichtlich schockiert. Zu Hause angekommen, hat der Junge beim Abendessen keinen Hunger. Auch am nächsten Tag weigert er sich Nahrung aufzunehmen. Die Eltern machen sich Sorgen dass ihr Kind irgendwann stirbt, wenn es nichts isst. Aber das Problem breitet sich noch weiter aus…
    Die erste Geschichte ist auch gleich die Beste. Unglaublich mysteriös, bedrohlich und gruselig. Wahnsinn!

    The Birthday Party
    Im zweiten Kurzfilm bereitet die Mutter gerade den Geburtstag ihrer Tochter vor, als sie den Vater tot in seinem Bürostuhl findet, mit einem Glas in der Hand. Vermutlich war es ein Herzstillstand auf Grund von zu viel Alkohol. Sie möchte aber ihre Tochter nicht enttäuschen, deshalb versucht sie die Leiche unauffällig verschwinden zu lassen. Das ist aber gar nicht so einfach und die Gäste stehen schon vor der Tür…
    Diese Episode ist zwar sehr schwarzhumorig, trotzdem nicht lustig in dem Sinne, da sie doch relativ ernsthaft umgesetzt ist und nicht etwa durch Slapstickeinlagen zur Komödie wird. Allein schon die Musik macht die ganze Szenerie sehr spannend und düster, so dass einem das Lachen öfter mal im Hals stecken bleibt.

    Don’t Fall
    Im dritten Film reist eine Gruppe junger Erwachsener in ein Naturschutzgebiet, wo sie Indianerbemalungen an den Felsen finden, die auf einen Fluch hindeuten. Nachts bei Vollmond beginnt der Fluch zu wirken…
    Diese Geschichte ist eher eine typische Horrorgeschichte und hat nichts außergewöhnliches. Gut umgesetzt und ganz spannend ist sie trotzdem.

    Her Only Living Son
    Im letzten Film wird es wieder sehr düster und mysteriös. Ein Schüler wird zusammen mit seiner Mutter zur Schulleitung zitiert, weil er eine Mitschülerin gequält hat. Die Mutter plädiert dafür dass er eine Strafe bekommen sollte. Die Direktorin nimmt ihn aber merkwürdigerweise in Schutz und suspendiert statt dessen das Opfer. Es deutet sich an dass der Junge etwas ganz Besonderes ist, was sich an seinem 18. Geburtstag zeigen soll.
    Die letzte Episode ist ein guter Abschluss weil sie von der Art und Weise sehr an die erste erinnert. Sie ist ebenfalls sehr düster und geheimnisvoll. Toll!

    Die vier Episoden sind sehr unterschiedlich was für Abwechslung sorgt, aber alle haben gemeinsam das sie gelungen sind und qualitativ hochwertig umgesetzt wurden. Das geht bei den Schauspielern, guter Kameraarbeit usw. los und hört bei der für einen Horrorfilm so wichtigen Musik auf, die in allen Filmen äußerst stimmungsvoll und düster perfekt die Horroratmosphäre hervorhebt. Während zum Beispiel bei den V/H/S Episoden die Qualität stark schwankt, ist XX insgesamt ein sehr rundes Filmerlebnis und gehört definitiv zu den besten Horrorfilmanthologien der letzten Jahre. Die Geschichten haben mich auch im positiven Sinne an die „Bücher des Blutes“ von Clive Barker erinnert, weil sie auch so eine mysteriöse Stimmung haben und einfach irgendwie besonders sind.

    Noch vor ein paar Jahren habe ich hier im Forum die Frage zur Diskussion gestellt, warum es so wenig Frauen als Regisseure, speziell im Horrorbereich, gibt. Die Gründe sind sicher vielfältig aber mittlerweile hat sich die Situation geändert. Mit zum Beispiel „Der Babadook“, „A Girl walks home alone at night“ oder auch dem „Carrie“ Remake gibt es einige vielbeachtete Horrorfilme der letzten Jahre die von Frauen inszeniert wurden. Mit XX liegt nun die erste Horrorfilmanthologie vor, bei der bei jedem Segment eine Frau Regie geführt hat.

    Im Grunde ist es mir aber egal ob ein Film von einer Frau oder einem Mann ist, hauptsache er ist gut. Und XX ist sehr gut! Die Filme haben auch nichts spezielles „weibliches“ an sich. Wenn man es nicht wüsste, könnten sie genauso von Männern inszeniert worden sein.

    Fazit: Eine der besten Horrorfilmanthologien der letzten Jahre, wahnsinnig gut!

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