Marcel Walz hat mit seinem Amateur-Splatter-Film „La Petite Mort“ aus dem Jahr 2009 ein überzeugendes Werk geschaffen. Während viele andere Amateurstreifen durch (teilweise unfreiwilligen) Humor funktionieren, glänzt „La Petite Mort“ tatsächlich durch die gute Umsetzung! Das heißt nicht das der Film perfekt ist, man sieht auch deutlich das er nicht viel Geld gekostet hat aber was hier mit Hilfe von Kamera, Musik, Schnitt und blutigen Effekten für ein dreckiger und düsterer Folterfilm geschaffen wurde, ist wirklich beachtlich.
Die Story ist relativ simpel und dreht sich um drei Freunde die gemeinsam Urlaub machen wollen. Da ihr Flieger Verspätung hat, besuchen sie noch eine Bar. Allerdings wissen sie noch nicht, dass die Bar von ein paar Psychopathen betrieben wird, die ihre Besucher gefangen nehmen und zum Foltern anbieten.
Der Film nimmt sich ungewöhnlich viel Zeit die Charaktere vorzustellen, sowohl die Freunde als auch die bösen Barbetreiberinnen, so dass trotz der einfachen Geschichte doch einiges an Handlung auf den Zuschauer wartet und nicht nur eine Aneinanderreihung von Splatterszenen. Die Leistungen der Schauspieler schwanken dabei stark aber zumindest sind alle sympathisch, so dass auch die langen Handlungsszenen am Anfang unterhaltsam sind. Unter den Darstellern befinden sich aus der Independentszene bekannte Namen wie Andreas Pape, Thomas Kercmar, Martin Hentschel, Manoush und Annika Strauß.
Tatsächlich dauert es über die Hälfte der Laufzeit bis es endlich Blut zu sehen gibt. So viele Goreszenen sind es dann insgesamt auch gar nicht. Aber wenn es splattert, dann richtig! Die Effekte sind grausam, brutal, humorlos und super in Szene gesetzt. Nicht nur deshalb weil sie von Olaf Ittenbach umgesetzt wurden, sondern auch weil sie durch Schnitt und Beleuchtung gerade so lang zu sehen sind, dass sie realistisch wirken und man nicht sehen kann wie sie gemacht sind. Bei dem einen oder anderen Amateurfilm erkennt man ja auch mal deutlich, dass ein abgetrenntes Körperteil nur aus Kunststoff besteht, hier nicht.
Insbesondere durch Schnitt und die gute Musikuntermalung (beides hier von Michael Donner, der schon viele Independent Filme mit seiner Musik veredelt hat) gelingt es dem Film wunderbar eine düstere Atmosphäre aufzubauen. Durch die kurze Laufzeit von ca. 73 Minuten kommt keine Langeweile auf. Kurz gesagt, der Film ist wirklich rund und wer mit Amateur-Splatter etwas anfangen kann (und dabei logischerweise über budgetbedingte Unzulänglichkeiten hinwegsehen kann), macht mit dem Film nichts falsch.
Noch eine Info am Rande: „La petite mort“ ist französisch und bedeutet „Der kleine Tod“. So bezeichnet man einen Orgasmus in Frankreich. Sehr passend für einen Torture-Porn 😉
Fazit: Gelungener und sehr atmosphärischer Amateur-Splatter-Streifen!
Filminfo:
OT: La Petite mort; Deutschland 2009; Regie: Marcel Walz; Darsteller: Manoush, Andreas Pape, Annika Strauß, …Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
Bildquelle:
Startseite › Foren › [Review] La Petite mort (SFX von Olaf Ittenbach)
Schlagwörter: Amateur, Deutschland, Folter, Independent, splatter