OT: Hellraiser: Revelations; USA 2011; Regie: Víctor García; Darsteller: Steven Brand, Adel Marie Ruiz, Jolene Andersen, …
Der großartige, wegweisende Horrorfilm „Hellraiser – Das Tor zur Hölle“ bei dem Clive Barker seinen eigenen Roman verfilmte und damit seine Vision sehr überzeugend auf die Leinwand brachte, zog einige Fortsetzungen nach sich. Keine erreichte die Qualität des ersten Teils, bei einigen Fortsetzungen hatte man sogar den Eindruck dass nur in ein vorhandenes Thriller Drehbuch ein bisschen Hellraiser-Thematik reingeschrieben wurde um schnell Kohle zu machen (bei Teil 5 bis 8 war dies wohl laut wikipedia der Fall). Doch ein was zog sich wie ein roter Faden durch die Filme und machte auch den schlechtesten Teil noch sehenswert: Doug Bradley als Ober-Zenobit Pinhead.
Der 9. Teil der Hellraiser-Reihe wurde in einer Hau-Ruck Aktion in zwei Wochen abgedreht, da Dimension Films riskiert hätte die Rechte an den Hellraiser Filmen zu verliern, wenn sie nicht schnell einen weiteren Teil drehen[1]. Aus diesem Grund hatte auch Doug Bradley keine Lust auf das Projekt[2].
Das Drehbuch schrieb Gary Tunnicliffe der bereits die Make Up Effekte von Hellraiser 3 bis 8 gemacht hat und außerdem bei Teil 7 und 8 Second Unit Director war[3]. Er verfügt also über ausreichend Erfahrung im Hellraiser Fortsetzungsuniversum und schrieb damit ein Drehbuch dass sich stark an der Story vom ersten Teil orientiert: zwei Freunde hauen von zu Hause ab und fahren nach Mexiko um sich dem Alkohol und Nutten hinzugeben. Von einem Obdachlosen erhält der eine die Puzzlebox, öffnet sie und landet in der Hölle. Als der andere eine Nutte tötet und ihr Blut auf das Bett tropft, erwacht der erste Freund wieder zum Leben. Er ist allerdings noch etwas hautlos und verlangt nach mehr Blut. Schließlich kehren die beiden nach Hause zurück um ein für alle mal die Familienverhältnisse zu klären.
Der Film ist entgegen allen Erwartungen eine der besseren Hellraiser-Fortsetzungen. Die Story hat zwar ein paar Logiklöcher, ist aber trotzdem spannend. Das die Story sich an Teil 1 orientiert ist zum einen für Hellraiser Fans eine schöne Sache, zum anderen wird das Thema des ersten Teils durch die jugendlichen Hauptdarsteller und ihre familiären Probleme in ein etwas moderneres und interessanteres Licht gerückt. Der Film vermischt auch gekonnt verschiedene Untergenres des Horrorfilms. Am Anfang denkt man noch durch das Handkameragewackel man hat einen „Found-Footage“ Film wie Blair Witch vor sich, dann wandelt sich der Film zu einem Thriller und Familiendrama und zwischendurch bekommt man immer wieder gelungene Hellraiser Atmosphäre serviert. Ob dieser Genremix geplant war oder aus Unfähigkeit des Autors zufällig entstanden ist, sei dahin gestellt. Der Film hebt sich aber so ganz gut vom Einheitsbrei ab.
Eines nur stört gewaltig: Pinhead sieht so lächerlich aus! Er ist ein bisschen dicklich und wirkt ein wenig behindert. Noch dazu kommt seine deutsche Synchronstimme. Pinhead hatte immer diese tiefe, verzerrte Stimme „Deine Seele werden wir zerschmettern!“. Jetzt klingt er wie Pinheads kleine Schwester. Das zieht den Film wirklich runter.
Insgesamt ist der Film aber immer noch eine durchaus angenehme Unterhaltung für Hellraiser Fans und nach dem unterirdischen 8. Teil tatsächlich eine Offenbarung!
Quelle:
[1] [url]http://en.wikipedia.org/wiki/Hellraiser:_Revelations[/url]
[2] [url]http://dougbradley.yuku.com/topic/1447/master/1/[/url]
[3] [url]http://www.garyjtunnicliffe.com/filmography.php[/url]
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Schlagwörter: Hellraiser, Horror, splatter