OT: I Spit on Your Grave 2; USA 2013; Regie: Steven R. Monroe; Darsteller: Jemma Dallender, Joe Absolom, Aleksandar Aleksiev, Mary Stockley, …
Die ungekürzte Version des 2. Teils des Remakes von 2010 wurde mit Spannung erwartet. Schon das Remake brachte es genau wie das Original dazu in D beschlagnahmt zu werden, was aufgrund der Thematik nicht verwunderlich ist. Denn die Filme gehören zum Genre des „Rape and Revenge“ und sowohl die Vergewaltigung als auch die Rache werden hier in aller erschreckender und abartiger Deutlichkeit gezeigt. Die Fortsetzung will hier noch einen drauf setzen. Während von Teil 1 (Remake) zumindest eine gekürzte Fassung in D erhältlich ist, hatte Teil 2 generell keine Chance bei der FSK. Eine gekürzte Version würde wohl nur noch 10 min gehen.
Teil 2 handelt von der jungen, hübschen Kellnerin Katie die davon träumt Fotomodell zu werden und sich auf eine entsprechende Annonce meldet. Bei dem Fotoshooting wird sie aber von den schmierigen Fotografen aufgefordert sich auszuziehen, was ihr zuviel ist, sie geht auf der Stelle. Am abend bekommt sie unfreiwilligen Besuch von dem einen der Fotografen der in ihre Wohnung eindringt und sie vergewaltigt. Anschließend wird sie in die Heimat der Männer nach Bulgarien verschleppt wo sie noch weiter misshandelt und lebendig begraben wird.
Die Geschichte läuft nach dem gleichen Schema wie Teil 1 ab, aber zumindest haben sie sich durch die andere Umgebung etwas einfallen lassen, so dass es kein bloßer Abklatsch ist. Auch wenn das Thema mit Bulgarien schon sehr klischeehaft daherkommt: die Vergewaltiger leben in einem Haus von dem der Putz abbröckelt, die Inneneinrichtung sieht aus wie zu tiefsten DDR Zeiten. Klar, alle Bulgaren sind arme Schweine und vergewaltigen gerne süße Amerikanerinen… ähem. Auf der anderen Seite waren die Hillbillies in Teil 1 ja eben genau so rückständig, also ist es auch wieder nur logisch.
Die Misshandlungsszenen sind ultrabrutal aber die im ersten Teil waren dann doch etwas böser, die hatten noch fiesere Psychospielchen mit der armen Frau gespielt. Die Rachesequenz kommt diesmal nicht so plötzlich sondern es wird dem Zuschauer auch die Vorbereitung darauf gezeigt. Die Foltermethoden die sich die Filmmacher dafür ausgedacht haben sind noch viel grausamer und expliziter dargestellt als im Vorgänger. Von daher kann man schon davon sprechen das Teil 2 härter ist, viel nehmen sie sich aber nicht.
Der zweite Teil ist filmtechnisch etwas runder gemacht, der Spannungsbogen ist besser herausgearbeitet und entspricht eher dem normalen Filmschema, wogegen Teil 1 etwas unlogischer aufgebaut, dafür aber individueller ist.
In beiden Teilen wird der Zuschauer auf eine verdammt perverse Reise durch die menschliche Gewalt und Psyche geschickt. Einzelne Sequenzen sind so grausam dass sie kaum ertragbar sind aber genau das machte eben den Film aus. Man ist auch als Zuschauer zwangsläufig hin und her gerissen. Ist die brutale Rache der Darstellerin gerechtfertigt? Ist Selbstjustiz zumindest in diesem Fall okay und nachvollziehbar? Und wer bisher vielleicht noch nie darüber nach gedacht hat wie schlimm eine Vergewaltigung ist, weiß es nach dem Film besser. Man wird zwangsläufig über die Filme nachdenken müssen und sie nicht mehr so schnell vergessen. Einfach nur als „Schund“ abtun, wie es viele gerne machen, kann man die Filme nicht.
Fazit: nichts für Zartbesaitete aber durchaus sehens- und diskutierenswert!
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Schlagwörter: Horror, Rape And Revenge, splatter