Wolfgang Büld (Manta Manta, Penetration Angst) hatte beim Weekend of Fear 2018 nicht nur seinen neuen Film Sea of Lies als Weltpremiere im Gepäck, sondern auch ein paar seiner alten Horrorkurzfilme und Musikvideos, die man sonst kaum finden wird. Echte Raritäten sozusagen. Schließlich ist der gute Mann schon seit den 70ern filmtechnisch unterwegs.
Wer zuletzt beißt (1988)
Der erste Kurzfilm in der Runde hieß „Wer zuletzt beißt“ und handelt von einem jungen Paar die zusammen ins Kino gehen. Nachdem die Frau aufs Klo gegangen ist, kommt sie nicht wieder in den Kinosaal zurück, stattdessen staunt ihr Freund nicht schlecht als sie auf einmal in dem gerade laufenden Horrorfilm auftaucht…
Technisch sehr interessant gemacht mit der Film im Film und Hauptfiguren im Film im Film Thematik. Dazu recht düster und atmosphärisch kann dieser ca. 10 minütige Grusler ganz gut überzeugen. Soweit mir bekannt ist, ist dieser Film nirgends erhältlich.
Eisgekühlter Bommerlunder (1983)
Den Hit „Eisgekühlter Bommerlunder“ von den Toten Hosen kennt ihr sicher, vielleicht auch das Musikvideo dazu:
Wolfgang Büld führte bei dem Videoclip Regie und war damals sehr verärgert darüber, dass das Lied nicht bei der einzigen Musikvideosendung im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Erst 10 Jahre später wurde das Video gezeigt.
Die Kirche in der Nähe von Fürstenfeldbruck (Geburtsort von Olaf Ittenbach) musste später auf Grund der Schweinereien im Video neu geweiht werden! Außerdem ist dies das einzige Werk von Büld das politisch etwas bewirkt hat, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu: der CSU Bürgermeister der die Drehgenehmigung erteilt hatte, wurde danach abgewählt 😉
Disco Satanica (1981)
Der Kurzfilm „Disco Satanica“ ist Teil der Film-Anthologie „Neon Stadt“, welche fünf Kurzfilme von fünf verschiedenen Regisseuren der HFF München enthält. Bülds Beitrag dazu ist aber der einzige der etwas mit Horror zu tun hat:
ein Typ wird an einer Disco vom Türsteher abgewiesen und hat anschließend einen Unfall mit einem Bus. Im Krankenhaus wacht er mit verbundenem Gesicht auf, hat aber plötzlich eine Vision. Mit einer Glitzerjacke und John Travolta Maske macht er sich wieder auf den Weg zur Disco, um sich blutig an den dummen Discogängern zu rächen.
Der Film ist gleichzeitig (Teenie-)Slasher nach dem Vorbild von Halloween und Parodie auf Disco-Kultur. Sehr cool! „Neon Stadt“ lief damals im Kino und lief auch schon im TV, sonst ist er aber meines Wissens nach nicht erhältlich.
Zwei Stunden zu spät (1980)
Der letzte Kurzfilm war „Zwei Stunden zu spät“ bei dem Wolfgang Büld nicht nur Regie führte, sondern auch eine Rolle übernahm. Er handelt von einem verpatzten Date in einem Restaurant und einer Leiche. Dieser Film war ebenfalls ganz gut gemacht und ist meines Wissens nach nirgends erhältlich. Warum die Kurzfilme allerdings in chronologisch umgedrehter Reihenfolge gezeigt wurden, ist mir etwas schleierhaft.
Hot Sand (1996)
Das letzte Werk das bei dem Special gezeigt wurde, war noch ein Musikvideo und zwar „Hot Sand“ von und mit Beatrice Manowsky. Im schwarz/weiß Video ist nicht nur der Sand heiß, sondern auch Beatrice Manowsky die sich die ganze Zeit nackt rekelt.
Interessant für Horrorfans: Beatrice Manowsky ist auch die Hauptdarstellerin aus Jörg Buttgereits „Nekromantik“!
Das Video wurde zur Entstehungszeit nirgends ausgestrahlt, später allerdings in den deutschen Erotik-TV-Sendungen „Beate Uhse TV“ und „Peep“.
Wolfgang Büld hatte hier zusammen mit Beatrice Manowsky Regie geführt.
Quellen:
– Aussagen von Wolfgang Büld beim Weekend of Fear 2018
– Filmografie Wolfgang Büld: http://www.twistedsisters.de/51108697300de900c/5110869732116f708.html
– imdb.com https://www.imdb.com/name/nm0127294/
– ofdb.de https://ssl.ofdb.de/view.php?page=person&id=31716
– http://www.beatrice-manowski.de/
– http://de.ancensored.com/nude-appearance/Hot-Sand/Beatrice-Manowski/
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