Der deutsche Horrorfilm „Flashback – Mörderische Ferien“ ist eine Art Teenie-Slasher der 1999 entstand und auf der damals erfolgreichen „Scream“ Welle mitschwimmen wollte. Den Machern ist aber nicht nur eine Art Scream-Plagiat gelungen, sondern ein wirklich toller Horrorfilm der auch 20 Jahre später noch überzeugen kann!
Zunächst mal fällt auf, dass der Film für eine deutsche Produktion ungewöhnlich gut aussieht und sich auch so anhört. Ich meine das nicht im Vergleich zu Amateurfilmen – die haben ihren ganz eigenen Charme – sondern im Vergleich zu anderen deutschen Mainstream-filmen. Die meisten deutschen Kinofilme sehen meiner Meinung nach wie billige TV Produktionen aus und hören sich schrecklich an weil die Hälfte der Schauspieler lispelt oder nuschelt oder einfach nur zu schnell spricht. Flashback wirkt statt dessen sehr hochwertig, wie ein Hollywoodfilm. Das liegt zum einen an der Farbgebung. In den hellen Szenen ist das Bild warm und freundlich, in den dunklen Szenen düster, im Gegensatz zum sterilen HD-Look anderer Filme. Die Stimmen sind gut verständlich als wäre der Film aufwendig nachsynchronisiert worden. Die Musik ist typische Horrorfilmmusik die das Geschehen perfekt unterstreicht und Spannung erzeugt. Alles in allem ist der Film rein äußerlich erstmal sehr hochwertig!
Doch auch inhaltlich macht der Film alles richtig. Nach einem stimmungsvollen Intro in dem ein Psychopath ein kleines Mädchen namens Jeanette bedroht und ihre Eltern ermordet, erfahren wir, dass dieses Mädchen nun erwachsen ist und als Nachhilfelehrerin ein paar reiche Jugendliche in deren Anwesen unterrichten soll. Nach kurzer Zeit geschehen wieder Morde und Jeanette fragt sich langsam, ob der Mörder von damals eigentlich wirklich tot ist…
Die interessante Ausgangslage, die zugegebenermaßen für einen Horrorfilm nicht gerade innovativ ist, entwickelt sich zu einem wendungsreichen und gut durchdachten Plot mit einigen Überraschungen. Es bleibt auf jeden Fall spannend. Die Darsteller sind zu einem großen Teil aus damaligen Daily Soaps bekannt. An sich sind sie vielleicht nicht gerade oskarverdächtige Schauspieler, zu ihren Rollen hier im Film passen sie aber perfekt. Sie spielen typische dumme Teenies wie man sie aus Filmen wie „Freitag der 13.“ kennt, und das machen sie sehr überzeugend.
Letztendlich macht der Film auch deshalb Spaß weil ein paar gelungene Gags eingebaut sind, allerdings ohne den Film insgesamt lächerlich zu machen, und weil es einige gekonnte Anspielungen an berühmte Horrorfilme gibt, zum Beispiel an „Psycho“, „Halloween“ und „Freitag der 13.“.
Auch der Gorefaktor ist nicht zu verachten. Schon die damalige FSK 18 Fassung bot ein paar blutige Highlights, der nun endlich erhältliche Director’s Cut bietet noch etwas mehr. Ein Splatterfest ist es nicht, aber harmlos ist der Film auch nicht.
Fazit: Sehr guter deutscher Teenie-Slasher mit cleverer Story, viel Blut und Spaß!
Filminfo:
OT: Flashback – Mörderische Ferien; Deutschland 2000; Regie: Michael Karen; Darsteller: Valerie Niehaus, Xaver Hutter, Alexandra Neldel, …Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
Bildquelle: https://www.imdb.com/title/tt0239406/mediaviewer/rm3410172928
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Schlagwörter: Deutschland, Horror, Teenie-Slasher