OT: Scream 4; R: Wes Craven; USA 2011; Darsteller: David Arquette, Neve Campbell, Courteney Cox, Emma Roberts, Hayden Panettiere, Anthony Anderson, …
Zur Vorbereitung auf den 4. Teil der Scream Trilogie (ähem…) hatte ich mir nochmal Teil 2 und 3 angesehen. Dabei ist mir aufgefallen dass dies durchaus keine schlechten Filme sind. Im Gegenteil, es sind Fortsetzungen von guter Qualität, was man gerade im Horrorgenre nicht häufig hat. Das verdanken wir wohl Regiesseur Wes Craven, neben Romero und einer Handvoll anderer ein echter Meister des Horrorgenres dem wir schon Perlen wie „Das letze Haus links“, „The Hills have Eyes“ oder „Nightmare on Elm Street“ verdankten. Das ein Regiesseur auch bei allen Fortsetzungen selbst Regie führt, ist auch nicht gerade selbstverständlich.
So gibt es nun also nach 11 Jahren eine Fortsetzung oder auch ein „Reboot“ wie es im Film selbst bezeichnet wird. Denn natürlich beschäftigt sich der Film wieder mit sich selbst, dem Horrorgenre und seinen Regeln.
Auch im Film sind 11 Jahre seit den letzen Morden durch einen „Ghost Face“ Killer vergangen im verschlafenen Örtchen Woodsboro. Gale Weathers heißt nun Riley mit Nachname da sie Dewey geheiratet hat, der nun Sheriff ist. Sidney hat in einem Buch ihre Erfahrungen mit den Morden verarbeitet und kehrt natürlich genau am Jahrestag der „Woodsboro Morde“ in ihre Heimatstadt zurück um ihr Buch vorzustellen. Das riecht nach Ärger aber sie hat es ja nicht anders gewollt!
Neben diesen alten bekannten Figuren mit denen man sich als Fan der ersten Teile gleich heimisch fühlt, werden ein paar neue eingeführt, nämlich Sidneys Cousine Jill und ihre Freunde. Ja, Sidney hat eine Cousine die jetzt im gleichen alter ist wie Sidney im 1. Teil und ihre Freunde umfassen natürlich ein paar hübsche Mädels, den smarten Freund sowie Horrorfilmnerds. Alles ganz Klischeehaft, aber das will es ja auch sein, schließlich haben die Scream Teile schon immer dass Horrorgenre kritisch betrachtet und damit auch eine gewisse Selbstironie geübt. Auf jeden Fall gelingt es dem Film mühelos die alten und neuen Figuren zusammen auf den Screen zu bringen. Man ist von niemandem genervt, alle Schauspieler machen ihre Sache sehr gut.
Scream 4 ist eine gute Fortsetzung, sicherlich viel besser als Teil 3, was an vielen kreativen Ideen liegt. So gibt es zum Beispiel einen Film im Film im Film (ich hab mich nicht vertippt ;)) sowie Kritik an Folterpornos, Remakes und dem Selbstdarstellungstrieb mancher Leute über soziale Netzwerke.
Was dem Film leider nicht gelingt ist eine spannende Atmosphäre wie im 1. Teil (und bedingt in Teil 2 und 3) aufzubauen. Das typische Rätselraten wer den nun der Mörder ist, funktioniert nicht so richtig. Man wird als Zuschauer in falsche Fährten gelockt, die aber eben offensichtlich falsch sind. Die eigentliche Auflösung ist daher nicht überraschend sondern eher unlogisch und das Ende des Films leider nicht ganz konsequent.
Im Vorfeld wurde versprochen dass der Film besonders hart sein und wohl Probleme mit der Freigabe haben wird. Das war wohl nur ein Marketing Gag wie auch die dt. Freigabe ab 16 für die Uncut-Fassung zeigt. Man sieht nur das übliche Messer, rein Messer raus. Lediglich eine Einstellung einer Leiche mit herausquellenden Gedärmen ist etwas unappetitlich. Der Film hat es nicht nötig Saw nach zu eifern aber wenn es schon versprochen wurde, enttäuscht dass doch etwas.
Wie Wes Craven in einem älteren Interview in der Deadline erzählt hat, war eine umspannende Story für Teil 5 und 6 schon in der Tüte, die Macher wollten aber erst noch abwarten wie dieser 4. Teil ankommt. Wie sich nun gezeigt hat, kam er wohl nicht ausreichen gut an und es kam nie zu Teil 5 und 6. Stattdessen gibt es nun eine Serie mit bisher 2 Staffeln (Staffel 3 ist in Arbeit), die auch ziemlich gelungen ist und bei der Wes Craven vor seinem Tod auch noch seine Finger im Spiel hatte.
Fazit: Ganz gut gelungener Abschluss der Scream Film Reihe, leider nicht so spannend wie Teil 1.
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