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[Review] Terminator: Genisys

Terminator 1 und 2 von James Cameron kann man wohl ohne schlechtes Gewissen als zwei der besten und spannendsten Filme aus dem Genre der düsteren Science-Fiction bezeichnen. Durch nervenaufreibende Handlung, gute Effekte und letztlich auch gelungene Horrorelemente konnten sie neue Maßstäbe setzen. Teil 3 dagegen enttäuschte: gut gemacht war er schon aber die Story war ein bloßer Abklatsch von Teil 2 und die Spannung blieb auf der Strecke. Von Teil 4 will ich gar nicht reden, der ist ein meinen Augen Sondermüll und hat nicht viel mit der Terminator Reihe zu tun. Teil 4 sollte auch der Auftakt einer neuen Trilogie werden, aufgrund mangelnden Erfolges ist zum Glück nichts daraus geworden.

Nun also kam mit „Terminator: Genisys“ ein neuer Teil der Reihe heraus. Kann dieser an die Genialität der ersten beiden anknüpfen und die Reihe würdig fortsetzen die durch die letzten beiden Teile so beschädigt wurde? Der gute Ansatz ist auf jeden Fall gleich zu erkennen denn der Film ignoriert die Geschehnisse von Teil 3 und kehrt sozusagen Storytechnisch zurück zu den Wurzeln.

Es beginnt alles in der Zukunft die uns schon aus den alten Teilen bekannt ist: die künstliche Intelligenz Skynet hat einen Krieg ausgelöst um die Menschheit auszurotten, die Maschinen beherrschen den Planeten. Doch unter den verbliebenen Menschen formiert sich Widerstand und John Connor kann die entscheidende Schlacht gegen Skynet gewinnen. Im letzten Moment schickt Skynet allerdings einen Terminator in die Vergangenheit um die Mutter von John Connor zu töten, bevor er geboren wird. Connor schickt seinen Freund Kyle Reese hinterher um seine Mutter zu beschützen. Soweit ist die Geschichte schon aus Teil 1 bekannt. Und jetzt wird es verrückt: Kyle trifft auf eine Sarah Connor die bereits über alles bescheid weiß, an ihrer Seite ein freundlicher und gealterter T-800 (Arnold Schwarzenegger: „Alt, aber nicht veraltet!“). Die Erklärung dafür ist, dass dieser nette Terminator sie bereits vor 10 Jahren gerettet hat, vor einem weiteren Versuch von Skynet sie bereits als Kind zu töten. Und da die T-800s ja von menschlichem Gewebe umgeben sind, ist es ja auch ganz normal, dass sie altern. Die frage ist nur: was essen denn die Terminators um ihr Fleisch fit zu halten und welche Hautcreme benutzen sie?

Na egal. Jedenfalls wird es noch viel verrückter, denn Sarah Connor und Kyle Reese reisen zusammen ins Jahr 2017, kurz bevor Skynet aktiviert wird, um es aufzuhalten. Und mehr will ich gar nicht über die Story erzählen. Durch die ganzen verschiedenen Zeitebenen die da durcheinander gebracht werden und letztlich miteinander verknüpft sind, wirkt der Film wie eine Parodie, zusätzlich noch verstärkt durch einige witzige Szenen. Das erinnert ein bisschen an Teil 2, denn schon in dem taten sich durch die Zeitparadoxen einige Logiklöcher auf und auch da gab es schon witzige Szenen die ein wenig die Ernsthaftigkeit raus nehmen (vor allem im Director’s Cut). Nur hier wird es eben auf die Spitze getrieben.

Trotzdem bleibt der Film ernsthaft, kann Spannung erzeugen und er kann überraschen. Es gibt noch eine wirkliche gute Storywendung im Film über die ich hier natürlich nichts verrate. Die düstere Spannung und die ausweglose Atmosphäre der beiden ersten Teile kann er aber nicht erzeugen. Was bleibt ist eine durchaus gelungene und kreative Fortsetzung. So hätte Teil 3 gleich sein sollen. Ein bisschen Schade ist außerdem dass der Härtegrad zurück geschraubt wurde, wodurch er im Kino schon ab 12 freigegeben ist. Aber die Action stimmt trotzdem. Dass der Film als Trilogie geplant ist, wird hoffentlich wieder verworfen, der Erfolg blieb ja auch bis jetzt aus. Der Film ist gut aber mir reicht es jetzt mit Terminator. Oder um es mit den Worten von Kyle Reese zu sagen: „Von Zeitreisen krieg ich immer Kopfschmerzen.“

Noch etwas interessantes: das Skynet das im Jahr 2017 aktiviert wird ist hier ein Betriebssystem, dass die Handys, Tablets, Autos und alle sonstigen Geräte miteinander vernetzt (auch die des Militärs). Hierin sehe ich eine Kritik an Google denn durch dessen Betriebssystem Android ist genau eine solche Vernetzung ja schon heute der Fall. Man stelle sich jetzt vor, dass eine künstliche Intelligenz die ganzen Daten nutzt die es über nahezu alle Menschen und die gesamte Erde hat…

Fazit: Interessante Fortsetzung, überraschend und kreativ. Jetzt reicht es aber!

Filminfo:
OT: Terminator: Genisys; USA 2015; Regie: Alan Taylor; Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Emilia Clarke, Jai Courtney, J.K. Simmons, …

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