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[Roman] Home Invasion – Die Faust des Terrors (J. Mertens)

Bei dem vorliegenden Roman von J. Mertens handelt es sich um waschechten Extremhorror aus Deutschland, daher wird er auch vom Blutwut Verlag ab 18 Jahren empfohlen – zu recht. In der Eröffnungsszene werden direkt ein paar grausam verstümmelte Leichen gefunden und man weiß gleich, dass das Buch nicht für Zartbesaitete gedacht ist.

Wie der Titel „Home Invasion“ verrät, spielt der Roman im vor allem im Horrorfilm beliebten Genre, bei dem Leute im trauten Heim von Fremden überfallen werden. In Filmen wie „The Strangers“ funktioniert das wunderbar und sorgt für enorm viel Spannung, als Roman kannte ich dies bisher allerdings nicht. Doch auch in dieser Form funktioniert das Ganze sehr gut und ist sehr aufregend.

Zunächst werden die Protagonisten vorgestellt: eine relativ normale Familie – Vater, Mutter, Tochter und Sohn – die sich gerade auf ihren Urlaub vorbereiten, als es klingelt. Vor der Tür steht ein junges Mädchen in seltsamer altmodischer Kleidung, das erst um Spenden für ein Waisenhaus bittet und anschließend nur mal kurz auf die Toilette möchte. Kurz darauf stürmt ein muskulöser Hinterwäldler das Haus und behauptet, dass die Familie seiner kleinen Schwester etwas angetan hat und bedroht sie. Weitere Mitglieder der merkwürdigen, fremden Familie dringen in das Haus ein und die Sache eskaliert schnell. Die Eindringlinge zwingen die Familienmitglieder dazu Geheimnisse preis zu geben und perverse Spielchen zu machen. Auf Nichtgehorsam folgen schwere Strafen in Form von körperlichen Misshandlungen.

Zwar verfliegt die anfängliche Home Invasion Atmosphäre und der Roman wandelt sich mehr zum Folterhorror, das Buch bleibt aber interessant und sehr spannend. Die Spielchen, die moralischen Fragen und die gegenseitigen Bestrafungen erinnern etwas an „Saw“, die Geschichte ist aber sehr eigenständig. Die Gewaltszenen, teilweise gemischt mit sexuellen Handlungen, sind äußerst drastisch und grenzwertig, auch weil sehr junge Figuren darin involviert sind. Sie wirken aber nicht so selbstzweckhaft wie in manch anderen Extremhorrorromanen, sondern sind sinnvoll in die Handlung eingebaut.

Irgendwie typisch für Extrem-Horror-Romane ist, dass ein übersinnliches Element als Erklärung des Ganzen herhalten muss, obwohl die Handlung an sich realistisch wirkt. Dies ist auch hier der Fall und nervt etwas, zumindest wird es aber nicht erst am Ende als (unbefriedigende) Auflösung präsentiert, sondern schon vorher eingebunden. Das sehe ich aber nur als kleinen Makel in einem sonst sehr gelungenen Roman an. Zudem ist das Buch sehr schön geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Es ist alles gut beschrieben so das man es sich bildlich vorstellen kann, ohne mit zuviel Details zu nerven, ein sehr angenehmer Schreibstil! Dass das Buch nur ca. 200 Seiten hat, ist etwas schade aber lieber so als wenn es langweilig wird.

Fazit: Spannend, kreativ, sehr blutig und toll geschrieben – gelungener Extrem-Horror aus Deutschland!

Info:
OT: Home Invasion – Die Faust des Terrors; Deutschland 2019; Autor: J. Mertens

Die Rechte aller verwendeter Bilder liegen beim jeweiligen Verlag/Autor und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
Bildquelle: https://blutwut.de/shop/taschenbuecher/12-homeinvasion-die-faust-des-terrors-jmertens.html

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