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[Review] Chappie

Mit „Chappie“ schafft es der Hollywood-Film endlich auf eine neue Ebene! Zwar entstand der Film bei Columbia Pictures, ist aber trotzdem kein Remake, kein Reboot, keine Fortsetzung und keine Romanadaption. Er ist unterhaltsam wie ein typischer Hollywood-Blockbuster, dabei aber innovativ, eigenständig und tiefgründig. Dazu brauchte es allerdings einen südafrikanischen Regisseur der sich ganz deutlich von Cyberpunk-Animes inspirieren lassen hat.

Zum Inhalt: im Johannisburg (Südafrika) des Jahres 2016 hat die Polizei eine neue Methode der Verbrechensbekämpfung etabliert: mit selbständig agierenden Polizeirobotern wird die Kriminalitätsrate um 50% gedrückt. Deon, einer der Entwickler der Roboter, hat eine künstliche Intelligenz entwickelt und testet diese heimlich in einem ausrangierten Modell. Dieses Model gerät an eine Gruppe Gangster die den Roboter Chappie taufen und so erziehen wollen dass er ihnen bei ihren Überfällen hilft. Und dann gibt es da noch Vincent Moore (Hugh Jackman) der in der gleichen Firma wie Deon arbeitet aber nichts von den autonomen Robotern hält, sondern seine eigenen ferngesteuerten Kampfmaschinen durchsetzen will.

Die Story erinnert stark an „Ghost in the Shell“ oder „Armitage III“, denn es geht im Grunde um die Frage ob eine künstliche Intelligenz in Gestalt eines Roboters ein eigenes Bewusstsein haben kann und somit als vollwertiges Lebewesen anerkennbar ist. Chappie erlebt seine eigene Entwicklung vom Kleinkind zum Erwachsenen in fünf Tagen, wird von den Gangstern Yo-Landi und Ninja liebevoll betreut aber immer wieder vor Gewissenskonflikte gestellt, denn sein Erbauer Deon hatte ihm ja eigentlich verboten Verbrechen zu begehen und andere Menschen zu verletzen…

Vor die gleichen Gewissensbisse wird der Zuschauer gestellt: Yo-Landi und Ninja (von der Band „Die Antwoord“), die großartig sich selbst (!) spielen, sind auf der einen Seite Sympathieträger, auf der anderen Seite Gangster die selbst vor Mord nicht zurückschrecken. Trotzdem haben sie auch für ihre Raubzüge ihre Gründe die irgendwie plausibel erscheinen… Die Firma die die Roboter baut sorgt für mehr Sicherheit, auf der anderen Seite geht es ihnen aber nur um den höchstmöglichen Profit. Es gibt in diesem Film einfach kein eindeutiges Gut und Böse, der Zuschauer muss sich schon selbst Gedanken machen und das Geschehen einordnen.

Neben viel Action, gegen Ende des Films auch immer brutaler dargestellt, was vor allem für die Freigabe ab 12 schon sehr verwunderlich ist, gibt es im Film auch einige witzige Szenen mit Chappie die an „Nummer 5 lebt“ erinnern. Im wesentlichen ist der Film aber sehr ernsthaft, nachdenklich und bisweilen auch traurig. Ein wenig Hollywoodkitsch hat sich zwar auch eingeschlichen, das ist aber insgesamt okay.

Neben Hugh Jackman ist mit Sigourney Weaver noch eine weiterer großer Hollywood-Name vertreten, beide aber nur in Nebenrollen, das macht sich wahrscheinlich auch für die Werbung gut. Die Hauptrollen haben neben Chappie selbst aber Ninja und Yo-Landi, ihr Stil und ihre Musik prägen den kompletten Film. Wer die Videos der Band kennt, kann in etwa erahnen was ihn Audio-Visuell erwartet.

Übrigens: nicht nur die Story erinnert an Cyberpunk-Animes, Chappie sieht mit seinen „Hasenohren“ dem Cyborg aus „Appleseed“ zum verwechseln ähnlich, das kann kein Zufall sein 😉

Fazit: Hollywood to da matherfucking next Level! Cyberpunk mit Hirn und Stil, hervorragend!

Filminfo:
OT: Chappie; Mexiko/USA 2015; Regie: Neill Blomkamp; Darsteller: Yo-Landi Visser, Ninja, Hugh Jackman, Sigourney Weaver, …

Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.

Trailer:




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