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[Review] Grimms Kinder – Die Boten des Todes

Thomas Pill ist im deutschen Independent-Horror-Film Bereich durch ein paar gelungene Beiträge bekannt, z.B. Stories of the Dead und Alice: The Darkest Hour (zusammen mit Michael Effenberger). Sein Erstlingswerk „Das kalte Gericht“, bei dem auch Olaf Ittenbach mitspielt, soll 2023 endlich zum ersten mal ungekürzt veröffentlicht werden. Mit seinem neuesten Film „Grimms Kinder“ (bei dem wieder Olaf Ittenbach in einer ganz kleinen Rolle mitspielt) liefert Thomas Pill nun Ende 2022 seine erste Komödie ab. Kann er auch in diesem Genre überzeugen?

Die Story ist zunächst mal recht simpel und, wie man bei dem Titel leicht erraten kann, an die Märchen der Brüder Grimm angelehnt: ein gewisser Hans (im Glück) zieht in die Welt hinaus. Seine Eltern haben ihm aufgetragen eine Frau zu finden, erst dann darf er den Hof übernehmen. Hans begegnet dem Tod, dem er zufällig das Leben rettet, woraufhin dieser ihm verspricht, dass er ihn durch seine Boten des Todes warnen wird, bevor er ihn später einmal zu sich holt. Hans zieht darauf hin durchs Land und trifft verschiedene Gestalten aus diversen Märchen, wie Schneeweißchen und Rosenrot oder den gestiefelten Kater, und erlebt mit ihnen kurze Episoden. Am Ende des Films (ohne zu viel zu verraten) wird dann die Geschichte mit dem Tod abgeschlossen. Das Ende ist ganz gut gelungen, alles dazwischen ist komplett sinnlos. Die ganzen einzelnen Episoden haben storytechnisch keine Relevanz, es gibt keine Charakterentwicklung oder Fortschritt in der Handlung. Die Episoden könnten in jeder beliebigen Reihenfolge in den Film geschnitten sein, es könnten auch welche weggelassen oder noch 20 dazukommen, es würde nichts am Film ändern.

Aber okay, bei einer Komödie braucht man ja nicht unbedingt eine gute Handlung, es reicht wenn der Film lustig ist. Nun ist es ja so, dass Humor Geschmackssache ist. Für meinen Geschmack ist er im Film sehr flach, teilweise wirkt es auch als fehlen die Pointen. Er geht in Richtung Otto oder auch Michael Bully Herbig – wer die beiden mag, könnte an „Grimms Kinder“ gefallen finden. Prinzipiell amüsant ist der Film schon, was vor allem am Hauptdarsteller Christian Sklous liegt, der seine Sache sehr gut macht und ebenfalls an Bully erinnert, auch optisch. Daneben gibt es auch Horror und Splatterelemente im Film, allerdings so wenige, dass sie nicht der Rede Wert sind (die FSK 18 auf der DVD täuscht hier).

Die Idee zum Film entstand ursprünglich aus einem geplanten Episoden-Horrorfilm namens „Grimms Kinder“ zu dem Thomas Pill die Episode „Die Boten des Todes“ beisteueren sollte. Als aus der Anthologie nichts wurde, beschloss er die Boten zum Langfilm umzubauen. Als Kurzfilm wäre das Ganze vielleicht besser gewesen, so wirkt es halt aufgebläht. Der Film war insgesamt ca. 8 Jahre (!) in Entwicklung und Thomas Pill hat es geschafft einige bekannte Namen für den Film zu gewinnen. So spielen bekannte Schauspieler sowohl aus der Independent Szene (z.B. Annika Strauß, Manoush, Thomas Goersch) und auch im Mainstream bekannte Leute mit (z.B. Martin Semmelrogge, Eva Habermann, Sonya Kraus) und JBO hat das Titellied beigesteuert. Technisch gibt es nichts zu bemängeln, der Film ist schön gefilmt, sieht richtig gut aus und ist ordentlich geschnitten, es wirkt alles sehr professionell. Dass der Film fast nur im Wald spielt, wirkt dagegen etwas langweilig, auch wenn es thematisch passt und sicher dem geringen Budget geschuldet ist. Die Musikuntermalung passt gut und ist typisch für eine solche Komödie.

Fazit: Gut umgesetzt, aber wenig Story und wenig Lacher.

Filminfo:
OT: Grimms Kinder – Die Boten des Todes; Deutschland 2022;
Regie: Thomas Pill; Darsteller: Christian Sklous, Thomas Goersch,
Sascha Goldbach, Eva Habermann, Olaf Ittenbach, Sonya Kraus, …

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