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[Review] Cutie Honey: Tears

Cutie Honey von Go Nagai ist eine der ersten „Magical Girl“ Mangas/Animes und wurde bereits im Jahr … aus der Taufe gehoben. Weitere Details siehe Review zum 1. Cutie Honey Realfilm.

Bei der neueren Real-Adaption „Cutie Honey: Tears“ aus dem Jahr … handelt es sich ganz offensichtlich um den Versuch die Geschichte mal in einem etwas anderen Licht zu zeigen. Heraus aus der trashigen, verspielten Ecke, hinein in eine düstere und ernsthafte Cyberpunkwelt. Dieses Experiment hätte leicht schiefgehen können, die Macher haben es aber sehr gut hinbekommen und somit kann ich schon mal vorweg nehmen, dass der Film für sich betrachtet sehr gelungen ist.

Sowohl die Geschichte als auch die Gestaltung des Films bedient sich dabei ziemlich offensichtlich bei verschiedenen Cyberpunk-Anime-Klassikern. So erkennt man deutlich die Inspiration von Ghost in the Shell, „Appleseed“, „Battle Angel Alita“ oder auch „Armitage III“. Die Story handelt von einer nahen Zukunft in der die Erde durch Umweltverschmutzungen und Kriege beinahe unbewohnbar geworden ist. Ein Rückzugspunkt der Menschheit ist eine autarke, vertikale Stadt, die wie ein gigantisches Hochhaus in den Himmel ragt. Allerdings wohnen oben die Reichen, passenderweise also die Oberschicht, während ganz unten die arme Bevölkerung im Müll und den Abgasen von oben erstickt. Die Reichen machen gleich noch ein Geschäft daraus und verkaufen ihnen passende Gasmasken, während auf öffentlichen Fernsehern Propagandavideos laufen und bewaffnete Polizeiroboter durch die Straßen ziehen um „Aufständige“ zu beseitigen. Überwachungsdrohnen fliegen überall durch die Luft. Alles also ganz so wie im echten Leben. Also bald.

In diese trostlose Welt schickt der geniale Wissenschaftler Prof. Kisaragi seine „Tochter“ Hitomi, eine Androidin mit Gefühlen. Diese schließt sich einer Gruppe Widerständler an um gegen die Regierung und die Luftverschmutzung zu kämpfen.

Die Charaktere sind vielschichtig, die Geschichte ist gut durchdacht und spannend. Das Cyberpunk-Setting ist glaubwürdig. Man sieht zwar, dass der Film sicherlich nicht so ein Budget hatte wie die Hollywoodverfilmung von Ghost in the Shell, trotzdem wirkt die Welt insgesamt stimmiger und der Film weniger romantisiert. Zwar ist er nicht ganz so düster und episch wie die oben genannten großen Vorbilder, das liegt aber vermutlich daran, dass die Macher wenigstens ein bisschen von der Leichtfüßigkeit des Originals bewahren wollten.

Denn hierin liegt der einzige wesentliche Kritikpunkt: mit dem Original hat der Film, bis auf die Hauptfigur, quasi nichts zu tun. Zwar könnte man noch Science-Ficition als gemeinsamen Nenner betrachten, der neue Film unterscheidet sich aber so stark von den alten Versionen, dass das kaum ins Gewicht fällt. Somit könnten Cutie Honey Fans enttäuscht sein, die das gleiche wie immer erwarten. Wer sich aber damit abfindet oder vielleicht noch nie etwas mit der Original Serie zu tun hatte, kann einfach nur einen tollen Cyberpunkfilm genießen!

Der Film ist auf DVD und BD erhältlich und auch im Programm von Amazon Prime enthalten. Wer gerne in eine originalere Variante reinschauen möchte, kann bei Anime On Demand die brandneue Anime Serie „Cutie Honey Universe“ https://www.anime-on-demand.de/anime/287 sehen (wenn man sich anmeldet, kann man Episode 1 kostenlos anschauen), die im Stil der alten Serie gehalten ist.

Fazit: Cutie Honey mal anders: düsterer und toll inszenierter Cyberpunk-Thriller statt verspieltem Magical Girl Abenteuer. Sehr schön!

Filminfo:
OT: Cutie Honey: Tears; Herstellungsland: Japan 2016; Regie: A.T.
Ryô Higuchi; Darsteller: Mariya Nishiuchi, Hina Fukatsu, Ren Imai, …

Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
Bildquelle: link
ofdb imdb

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