OT: Tomie: Anrimiteddo; Japan 2011; Regie: Noboru Iguchi; Darsteller: Moe Arai, Miu Nakamura, Shôhei Kawai, …
„Tomie: Unlimited“ ist bereits der 9.(!) Teil der Tomie Reihe die auf den gleichnamigen Mangas beruht. Regisseur Noboru Iguchi (The Machine Girl, Mutant Girls Squad) schuf hier den außergewöhnlichsten aber auch leider schwächsten Teil der Reihe (Teil 6,7 und 8 habe ich allerdings noch nicht gesehen).
Das liegt zum einen daran dass die typischen Elemente der Serie, zum Beispiel das Tomie mehrmals wiedergeboren wird und dabei mutiert, hier besonders grotesk in Szene gesetzt sind. Man kennt aus anderen Tomie Filmen beispielsweise dass Tomies abgetrennter Kopf zu neuem Leben erwacht und aus dem Halsstumpf neue Gliedmaßen wachsen. In diesem Film erwachen sechs kleine Tomie Köpfe in einer Brotbüchse zum Leben, was dann schon etwas lächerlich wirkt. Zumal die meisten Effekte mit erkennbarem CGI gemacht sind.
Außerdem ist die Story etwas anders als in den anderen Teilen. Lagen sonst fatale Liebesgeschichten zwischen jungen Männern und Tomie im Vordergrund, ist hier die Liebe der Eltern zu ihrer Tomie thematisiert. Die unbedingte Liebe von Eltern zu ihrem Kind ist aber etwas ganz natürliches (wenn auch hier etwas krass dargestellt).
Dieser Teil ist ein wenig blutiger als die anderen, das rechtfertigt aber im Grunde nicht die Schnitte der verstümmelten deutschen Version die dazu den schrecklich billigen Titel „Zombie Girl“ und ein billiges Covermotiv zieren. Die Version aus Österreich ist uncut und deutsch, kostet allerdings ein paar Cent mehr. Auf die deutsche Snychro kann man aber getrost verzichten, ich habe nach 10 Minuten auf japanisch mit deutschen Untertiteln umgeschaltet. Wem englische Untertitel reichen, der kann vielleicht zu einer günstigen DVD aus z.B. GB zurück greifen.
Dieser Teil ist wie die anderen Teile in sich abgeschlossen und kann ohne Kenntnis der anderen Teile angesehen werden. Allerdings kommt einem das Ganze sicher sehr grotesk vor, wenn man die anderen Teile nicht kennt. Tomie Fans wiederum bekommen eine mal etwas andere Version der Geschichte zu Gesicht.
So, genug gemeckert. Trotz aller Kritik ist dies ein guter und außergewöhnlicher Film. Wer japanische (Horror-)Filme mag, kann auf jeden Fall mal einen Blick riskieren. Wer Interesse an Tomie verspürt, sollte aber besser mit Teil 1 anfangen der ziemlich günstig auf deutsch erhältlich ist.
Fazit: Nicht der beste Teil der Reihe, dafür aber der außergewöhnlichste und für Tomie Fans auf jeden Fall interessant.
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