OT: Los olvidados; Argentinien 2017; Regie: Luciano Onetti, Nicolás Onetti; Darsteller: Paula Brasca, Mirta Busnelli, Victorio D’Alessandro, Agustín Pardella, …
Bei „What the Waters Left Behind“ handelt es sich um einen argentinischen Backwood-Horror-Film. Und was für einen! Produktionstechnisch ist er mit allen Wassern gewaschen, so viel kann ich schon mal vorwegnehmen.
Inhaltlich geht es allerdings nicht sehr innovativ zu: Ein Filmteam dreht gerade eine Dokumentation über die Stadt Epecuén die 1985 tatsächlich in Wasserfluten untergegangen ist. Die Bewohner der Ruinenstadt sind aber nicht gut auf die Eindringlinge zu sprechen und bedrohen sie. Bald gibt es die erste Leiche und die restlichen vom Filmteam versuchen um ihr Leben zu kämpfen oder zu entkommen.
Diese Story hat man zwar so ähnlich schon in vielen Backwood Filmen gesehen aber zumindest kann sie am Ende noch ein bisschen überraschen. Das besondere am Film ist viel eher das Wüstensetting mit der Ruinenstadt und die Tatsache dass die Stadt eben tatsächlich untergegangen war. Die generelle Umsetzung ist, wie oben schon angedeutet, wirklich grandios. Kameraarbeit, Schnitt und Sounddesign sind quasi auf Hollywoodniveau. Die Schauspieler machen ihre Sache ebenso klasse.
Dazu ist der Film sehr spannend und aufregend inszeniert und bietet auch einiges an brutalen Splattereffekten. Folter, Mord, Kannibalismus… das ganze Programm. Und das alles ziemlich heftig mit schönen handgemachten Effekten realisiert.
Der Film erinnert nicht nur von der Story her an „Texas Chainsaw Massacre“, dieser scheint auch das direkte Vorbild gewesen zu sein. Zum Beispiel gibt es eine Szene am Esstisch die eine Homage an Tobe Hoopers Meisterwerk ist. Nur eine Kettensäge selbst gibt es leider nicht. Der Film hier kommt aber tatsächlich sehr nah an die Klasse des „Originals“ heran!
Gerade mal zwei Wochen nach der Weltpremiere in Sitges lief „What the Waters Left Behind“ beim Obscura Filmfestival in Anwesenheit einer der Hauptdarsteller, Agustín Pardella. Der Film wurde sehr gefeiert und konnte auch den Jury-Preis als bester Film einheimsen. Verdient!
Fazit: Sehr guter Backwood-Horror-Film der nicht nur an „Texas Chainsaw Massacre“ erinnert, sondern auch fast an diesen heran kommt! Sehr gut!
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