OT: Star Wars: The Last Jedi; USA 2017; Regie: Rian Johnson; Darsteller: Daisy Ridley, Mark Hamill, Carrie Fisher, …
Nach dem Disney vor ein paar Jahren alle Rechte an „Star Wars“ von George Lucas gekauft hatte, war die Sorge der Fans groß was der Micky Maus Konzern wohl daraus machen würde. Die Sorgen wurden noch dadurch bekräftigt dass ein strenger Zeitplan bekannt gegeben wurde: alle zwei Jahre ein neuer Hauptteil der Reihe (bis Epsiode IX), in den Jahren dazwischen sogar jeweils noch ein Spin-Off. George Lucas hatte sich doch damals immer einige Jahre Zeit gelassen, sozusagen als kreative Pause.
Episode VII konnte dann die Zweifel größtenteils zerstreuen – auch wenn Disney bei der Story auf Nummer Sicher gegangen ist und ein gefühltes Remake von Episode IV gemacht hat. Aber so wurde auf sanfte Weise die neue Trilogie eingeleitet, ein paar neue Charaktere etabliert und das Star Wars Universum erweitert. Auch Rogue One konnte insbesondere dadurch überzeugen, dass es der bisher düsterste Star Wars Film ist.
Für den achten Teil der Hauptreihe hätten sie es sich einfach machen können und analog zum Vorgänger ein Quasi-Remake von Episode V machen können. Das hätte vermutlich den meisten Star Wars Fans gut geschmeckt. Teil 8 wagt aber den mutigen Schritt vieles neu zu machen und altes über den Haufen zu werfen. Mutig deshalb weil genau das vielen eingefleischten Star Wars Fans eben nicht in den Kram passt, wie ich in einigen Gesprächen schon mitbekommen habe. Mir persönlich gefällt es aber sehr gut, wäre doch langweilig den gleichen kalten Kaffee immer wieder aufzuwärmen. Oder um Alf zu zitieren: „Traditionen sind wie Teller, gemacht um in Stücke zu zerfallen.“
Zur Story: „Die letzten Jedi“ knüpft direkt an Teil 7 an, dass heißt die First Order als Repräsentation der dunklen Seite der Macht will das Universum unterjochen. Als Gegenseite formiert sich ein Widerstand, eine Gruppe von Rebellen, um Leia (zum letzten mal in diesem Film von Carrie Fisher dargestellt die nach den Dreharbeiten verstarb). Luke dagegen hat sich verkrochen, doch Rey, eine angehende Jedikämpferin, hat ihn aufgespürt. Sie versucht ihn davon zu überzeugen zurückzukehren und mit seinen Jedi-Kräften den Rebellen zu helfen die First Order zu besiegen.
Ich will nicht weiter ins Detail gehen um nicht zu spoilern, nur soviel: es kommt vieles anderes als man es erwartet. Es ist nicht mehr einfach so dass die Rebellen einen Plan haben der zwar wenig Aussicht auf Erfolg hat, in letzter Sekunde dann aber doch funktioniert. Vielmehr lernen sie in diesem Teil was es heißt ständig zu scheitern. Daraus folgt dass ein Umdenken einsetzen muss und dass die alte Jedi-Religion mit ihrem elitären Gehabe überholt ist.
Kurz gesagt es wird mit alten Star Wars Traditionen gebrochen, der Film ist weniger wie ein Märchen aufgebaut, es gibt quasi keinen richtigen Lichtschwertkampf und auch die Grenze zwischen Gut und Böse verwischt. Das wird eben dem einen gefallen, dem anderen nicht. Eine neue Richtung tut dem Franchise aber auf jeden Fall gut.
Auf jeden Fall ist der Film wieder sehr unterhaltsam und spannend geworden. Die Story ist zwar diesmal ziemlich dünn und hangelt sich von Actionszene zu Actionszene, diese sind dafür aber umso besser inszeniert. Ein optisches Highlight ist der Kampf auf einem Eisplaneten unter dessen Oberfläche eine rote Salzflüssigkeit schlummert. Bei jedem Einschuss spritz eine Fontäne hervor und am Ende ist der Schlachtplatz blutrot gefärbt. Sozusagen familienfreundlicher Splatter-Spaß 😉
Dazu passend ist der ganze Film sehr düster geworden, was ich positiv bewerte. Den Machern war das scheinbar zu düster und so wurden in jeder Szene alberne Gags platziert, was etwas nerven kann. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt.
Fazit: Sehr gelungener, wenn auch vielleicht nicht der beste Star Wars Film. Bricht mit Tradition und schlägt neue Richtungen ein!
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Schlagwörter: Action, Science-Fiction, Star Wars