OT: Kite; Mexiko/USA 2014; Regie: Ralph Ziman; Darsteller: India Eisley, Callan McAuliffe, Samuel L. Jackson, …
Da ist sie also, die Realverfilmung des Adult-Animes Kite. Das Original zeichnet sich nicht gerade durch eine spannende Geschichte, dafür aber durch viel Sex und Gewalt aus. Dass das US-Remake beim Thema Sex nicht so zeigefreudig ausfallen wird, war irgendwie klar und bestätigt sich auch. In Bezug auf Action und Gewalt kann es aber durchaus mit dem Original mithalten, inklusive der explosiven Pistolenkugeln die die Köpfe der Opfer ein paar Sekunden nach dem Einschuss auf witzige Weise in kleine Stücke sprengen.
Die Geschichte ist quasi aus dem Original übernommen: das Mädchen Sawa arbeitet als Auftragskillerin für einen korrupten Polizisten und ist auf der Suche nach dem Mörder ihrer Eltern. Da ja aber das internationale Publikum nicht mit selber denken überfordert werden soll, ist alles etwas ausführlicher erklärt. Einzelne Schlüsselszenen sind dabei aus dem Original übernommen, der Film bietet aber auf jeden Fall viele eigenständige Ideen um sich von der Vorlage abzuheben.
Die optische Gestaltung ist fabelhaft gelungen und schon allein ein Grund den Film anzusehen! Die Szenen sind meist farbreduziert oder in Grautönen gehalten, während einzelne Elemente dann besonders bunt und grell dargestellt werden. Das ist so ähnlich auch im Original-Anime und erinnert auch ein bisschen an „Sin City“ oder an Videos von M.I.A.. Gerade auch die Hauptdarstellerin mit blasser Haut und grellen Haaren kommt in diesem Stil wunderbar rüber.
Wo wir gerade bei der Hauptdarstellerin sind: India Eisley verkörpert die Sawa perfekt. Süß und tödlich trägt sie allein schon den ganzen Film. Mit Samuel L. Jackson konnte auch eine echte Hollywoodgröße für den Film gewonnen werden. Auch wenn ich ihn sonst als Schauspieler sehr schätze, seine beste Leistung ist das hier nicht gerade. Das mag auch daran liegen, dass seine Rolle als Mentor von Sawa deutlich abgemildert wurde. Im Orignal macht er sie sexuell von sich abhängig, in der US Version macht er sie „nur“ durch Drogen gefügig. Er schwankt irgendwo zwischen dem netten Onkel und üblem Zuhälter. Man nimmt ihm die Rolle nicht ganz ab.
Ansonsten ist der Film aber wirklich toll und auch unterhaltsamer als das Original. Die Anime-Atmosphäre wurde wirklich gut in den Realfilm übertragen, der Rest ist einfach noch besser inszeniert.
Fazit: Braveres Remake das aber allein schon durch die optische Gestaltung und die Hauptdarstellerin ein Muss für alle Action- und Animefans ist!
Hier gehts zu den Reviews der beiden Animes:
Kite
Kite Liberator
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Schlagwörter: Action, anime, Remake, splatter