OT: American Guinea Pig: The Song of Solomon; USA 2017; Regie: Stephen Biro; Darsteller: Jessica Cameron, Scott Gabbey, David E. McMahon, …
Der wahrscheinlich härteste Film auf dem Weekend of Fear 2018 war „Song of Solomon“, der 4. Teil der „American Guinea Pig“ Reihe. Im Jahr 2014 startete Stephen Biro mit „Bouquet of Guts and Gore“ eine amerikanische Version der berühmten und berüchtigten Guinea Pig Serie aus Japan. Und obwohl ich die originalen Guinea Pig Filme mag, hatte ich bisher noch keinen der US Versionen gesehen. Es klang für mich schon von der Idee her nach billigem Abklatsch, außerdem waren die Reviews durchwachsen.
Auf „Song of Solomon“ bezogen kann man schon mal die Worte „billig“ und „Abklatsch“ getrost streichen. Zum einen sieht der Film richtig gut aus. Beleuchtung, Ausstattung, Soundkulisse und so weiter sind sehr hochwertig. Der Film sieht gar nicht wie ein günstiger Independent Film aus, sondern wie ein richtig professioneller. Auch die guten Schauspieler tragen ihren Teil dazu bei.
Zum anderen wird inhaltlich nichts geboten, was man schon aus Guinea Pig kennen würde. Statt dessen handelt es sich bei diesem Film um eine Art Exorzismus Film. Nur ein bisschen härter als man das sonst gewöhnt ist.
Darum geht es: nachdem die erwachsene Mary den brutalen Selbstmord ihres Vaters mit ansehen musste, scheint sein Dämon auf sie übergegangen zu sein. Nachdem ihre Mutter mit ihr bei einem Psychiater war, der ihr allerdings nicht helfen konnte, suchen sie Hilfe bei der Kirche. Diese sendet einen Exorzisten. Doch der Dämon in Mary wehrt sich und der Priester lebt nicht lange…
Die Handlung besteht nun daraus, dass die Kirche einen Exorzisten nach dem anderen zu Mary schickt. Jedes mal tut Mary dem Exorzisten und sich selbst brutale und ekelhafte Dinge an, die immer brutaler und ekelhafter werden. Bis auf eine gelungene Wendung am Ende, gibt es nichts weiter an Story.
Und das ist an sich auch nicht schlimm. Die originalen Guinea Pigs bestachen auch nicht durch eine tolle Handlung, sondern waren mehr eine Aneinanderreihung von brutalen Szenen. Die japanischen waren dafür aber passenderweise nur ca. 45 Minuten lang. Song of Solomon als Langfilm mit seinen 90 Minuten wirkt dadurch etwas gestreckt. Die Splattereffekte sind zwar sehr extrem und gut umgesetzt aber teilweise zu lang ausgewalzt. Eine der ekligsten Szenen die einem im Gedächtnis bleiben wird, ist eine Ein Zombie hing am Glockenseil – Gedächtnisszene in der Mary ihre Gedärme auskotzt. Dass ist wirklich widerwärtig, wird aber aufgrund der Länge der Szene dann auch wieder langweilig.
Bleibt zu sagen, dass dieser Film mit den originalen Guinea Pigs nicht allzuviel zu tun hat. Dafür ist er zu professionell, zu lang und wirkt auch nicht wie ein Fake-Snuff-Film. Ein guter und wirklich extremer Horror-Splatter Film ist er aber allemal und das dürfte jeden Gorehound zufrieden stellen.
Fazit: Sehr professionell umgesetzter Extrem-Horror-Splatter Film, der sich aber leider etwas zieht.
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Schlagwörter: Horror, splatter, wof2018