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[Review] Rigor Mortis (SFX von Olaf Ittenbach)

Ein Jahr nach seinem „Space Wolf“ brachte Timo Rose 2003 den Film „Rigor Mortis“ heraus. Auch hier übernahm Olaf Ittenbach die Effekte, gute Splattereffekte sind also schon mal garantiert. Als Film ist es aber diesmal weniger Horror als vielmehr ein Thriller mit Folter-Elementen (und das ein Jahr bevor mit ‚Saw‘ die Torture-Porn-Welle losgetreten wurde).

Die Story hat viele gute Ansätze und durchgeknallte Charaktere, ist aber nicht immer ganz schlüssig. Für einen Amateur-Splatterfilm ist sie aber wirklich gut und kann noch mit der einen oder anderen Überraschung aufwarten.

Zur Story: Es geht um einen Computervirus der von einer kriminellen Bande an eine andere verkauft werden soll. Bei der Übergabe geht aber etwas schief und die CD mit dem Programm fällt dem im Rollstuhl sitzenden … in die Hände. Als die Gangster den Fehler bemerken, wollen sie ihren Virus natürlich zurück haben und schrecken auch vor Folter und Mord nicht zurück um ihr Ziel zu erreichen. Kann … (Andreas Pape) seinen Bruder beschützen?

Der Film ist eine typische Amateurproduktion, was man ihm sofort an der billigen Videooptik und der Ausstattung ansieht. Zum Beispiel wird einer der Gangster von einem ziemlich jugendlichen Typ in einem viel zu großen Anzug dargestellt. Das ist aber normal für solche Produktionen ohne Geld und jeder Freund von Amateur-Filmen weiß das auch und schätzt es wenn sie trotzdem überzeugen können. Man merkt, dass der Film mit viel Herzblut entstanden ist und das Beste aus den geringen Mitteln heraus geholt wurde. Neben einigen nicht so überzeugenden Darstellern hat man auch ein paar Highlights auf der Schauspielerseite zu verzeichnen, etwa den großartigen Andreas Pape, immer wieder eine Freude ihm zu zusehen, und Dan van Husen, den man zum Beispiel aus Olaf Ittenbachs „Chain Reaction“ kennt. Auch Marc Fehse (bekannt als Regisseur von „Mutation“ (1999) und Veranstalter des Cinestrange Filmfestivals) spielt überraschend gut. Ebenfalls erwähnenswert ist Ben Tewaag (Sohn von Uschi Glas).

Die Splattereffekte sind großartig umgesetzt, so wie man es von Olaf Ittenbach gewohnt ist. Besonders in Erinnerung bleibt eine Folterszene bei der einer Frau im Gesicht herum geschnitten wird – erschreckend realistisch und ekelhaft. Allerdings sind die Splatterszenen gar nicht mal so zahlreich und auch die Folterungen werden nicht ausgewalzt. Timo Rose wollte hier offensichtlich mit dem Film als Gesamtwerk überzeugen und ihn nicht auf eine Schlachtplatte reduzieren. Ziemlich hart ist er trotzdem.

Olaf Ittenbach und Timo Rose geben sich auch in einem Cameo die Ehre und sind kurz als Polizisten zu sehen:

Schnitt und Kamera sind etwas experimentell und erinnern teilweise an Music-Clip-Ästhetik, insgesamt ergibt es aber ein stimmiges und kreatives Bild. Die Story ist relativ spannend, die Charaktere größtenteils interessant und der ganze Film auf jeden Fall unterhaltsam – die 67 Minuten vergehen wie im Flug! Etwas nervig ist nur die Schleichwerbung für einen Rapper der im Radio läuft, auf T-Shirts zu sehen ist und sogar von einer Figur erwähnt wird. Die Musikuntermalung ist vielleicht auch nicht jedermanns Geschmack und wechselt auch mal ziemlich sprunghaft zwischen HipHop, Metall und Klassik. Dies sind aber nur kleine Kritikpunkte an einem gelungenen Film.

Fazit: Unterhaltsamer und kreativer Independent-Thriller. Im Bereich der Amateur-Splatter-Filme auf jeden Fall einer der besseren!

Filminfo:
OT: Rigor Mortis; Deutschland 2003; Regie: Timo Rose; Darsteller: Dan van Husen, Andreas Pape, Ben Tewaag, Marc Fehse, Peter Thorwarth, Thomas Kercmar, …

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Bildquellen: Cover der Spasmo Video DVD, Screenshot
ofdb imdb

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