Das neue Werk von Kevin Wloczyk (Secrecy, Dead House) ist ein etwa 16 minütiger Horror-Kurzfilm, der es in sich hat, geht es doch um das ernste Thema Kindesentführung!
Direkt zu Beginn werden im Vorspann gruselige Bilder gezeigt, bei denen sich ein Kind scheinbar im Wald verlaufen hat, wobei etwas auf ihn lauert. In der schnellen Schnittfolge kann man aber (bewusst) nicht genau erfassen um was es geht oder was mit dem Kind passiert. Anschließend geht der Film erst mal harmlos weiter: die Eltern erzählen ihren beiden Söhnen eine Gruselgeschichte, von einem Monster das angeblich im nahegelegenen Wald wohnt und in der Vergangenheit bereits Jugendliche getötet hat. Die Kinder glauben den Eltern natürlich nicht. Anschließend müssen sie mit ihren Fahrrädern irgendwohin, wobei sie am Wald vorbeikommen…
Die erste Hälfte wiegt den Zuschauer in Sicherheit, umso mehr haut dann das Ende rein. Zwar sieht man nicht so genau, was eigentlich passiert, auch Gewalt oder Splatter gibt es nicht direkt zu sehen, aber dass da irgendwas böses mit Kindern gemacht wird, ist schon schlimm genug. Jedenfalls ist das ganze ziemlich spannend und gruselig inszeniert. Darüber ob dort im Wald tatsächlich ein Monster, im übernatürlichen Sinne, lauert, kann man nur Rätselraten (was der Spannung zu Gute kommt), und das Ende ist dann offen gehalten. Der eingeblendete Hinweis, das in Europa alle 2 Minuten ein Kind als vermisst gemeldet wird, hinterlässt jedenfalls in diesem Zusammenhang ein sehr mulmiges Gefühl.
Die erste Hälfte des Films lässt auch wegen dem gekonnt inszenierten 80er Jahre Setting gute Stimmung aufkommen. In der Wohnung stehen neben alten Möbeln ein Röhrenfernseher und ein Kassettendeck und auch die Kleidung und Frisuren sowie die BMX-Fahrräder wecken wohliges Retro-Feeling. Auch die warmen Farben und der Synthie-Soundtrack verstärken dieses Gefühl. Zwar ist das nicht gerade eine sehr kreative Herangehensweise, 80er ist ja geradezu ‚in‘ zur Zeit, toll umgesetzt ist es aber auf jeden Fall.
Die Schauspieler machen ihre Sache ebenfalls gut und können überzeugen, besonders Oliver Troska, den man aus Hi8:Resurrectio kennt. Er hat zwar hier einen etwas irritierenden Schnauzer im Gesicht, zu seiner Rolle passt das aber. Der Ganze Film sieht wirklich gut aus und wirkt ziemlich professionell. Insbesondere der Look ist nicht billig wie bei vielen anderen Independent Produktionen.
Der Film macht auf jeden Fall Lust auf mehr und tatsächlich ist gerade eine Langfilm-Version davon in Arbeit auf die man sehr gespannt sein kann. Bis dahin könnt ihr euch den Kurzfilm unter folgendem Link ausleihen oder kaufen und streamen:
https://www.wildscreen-entertainment.com/shortfilm-rent
Filminfo:
OT: The Way Around The Woods; Deutschland 2021; Regie: Kevin Wloczyk; Darsteller: Joel Kinney, Målin Uschkureit, Oliver Troska, Ludwig Fuchs, Beni Drost, …Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
Bildquelle: https://www.wildscreen-entertainment.com
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