Vom österreichischen Regisseur Wilhelm Müller hatten wir bereits den gelungene Sicko-Kurzfilm Neighbor № 9 im Review. Sein neuestes Werk hört auf den Name „The Doctor“ und ist wesentlich länger, mit ca. 60 Minuten aber auch noch kein Langfilm. Es handelt sich wieder um einen Sicko, hat aber eine andere Herangehensweise.
Der Film dreht sich um den fiktiven Serienmörder Karl M., dargestellt von Wilhelm Müller selbst. In der Presse wird er „Der Doktor“ genannt, allerdings hat er es nie zum echten Doktor geschafft, stattdessen entführt er Personen und führt an ihnen Amateur-Operationen zum eigenen Vergnügen aus. Für seine Opfer endet das meist tödlich. Außerdem hält er den ganzen Spaß auch auf Kamera fest, da der Doktor auch Hobby Regisseur ist.
Der Film ist nun als Dokumentation über den Serienkiller gemacht, so wie man das aus dem TV kennt: mit eingeblendeten Zeitungsartikeln, Fotos seines Wohnortes und nachgestellten Szenen seiner Festnahme. Das Ganze wird von einer Kommentatorin erzählt: Karl M.’s Kindheit, wie er seine Opfer kennenlernte und so weiter. Was im TV aber eher nicht gezeigt werden würde, sind die „echten“ Aufnahmen der Operation vom Doktor. Und hier wird es natürlich extrem blutig und brutal.
Der Film ist also eine Mischung aus Mockumentary und Fake-Snuff, irgendwo zwischen „Gesichter des Todes“ und „Guinea Pig“, wobei er nicht ganz an diese beiden Vorbilder heranreicht. Sehr spannend ist die Fake-Doku auch nicht gerade, vielmehr vorhersehbar. Der Doktor lernt immer wieder ein neues Opfer kennen, lockt es in die Falle und dann sieht man dazu die entsprechende Operation.
Ganz klar liegt der Fokus eben auf den Operationen und den dort präsentierten Splatter und Goreeffekten. Und hier wird dem geneigten Zuschauer einiges geboten. Die Effekte sind extrem blutig, eklig und ziemlich gut gemacht. Vom durchgeschnittenen Auge über amputierte Gliedmaßen bis hin zur Gehirn OP kriegt man einiges zu sehen. Etwas schade (wenn auch logisch) ist, dass über den „Patienten“ grüne Operationslaken ausgebreitet sind und nur die entsprechende Stelle freigelegt ist. Sehr gelungen ist wiederum die Musikuntermalung. In einigen der Operationsszenen bekommt man stimmungsvolle, düstere Musik zu hören, in anderen klassische Stücke, was einen tollen Kontrast bildet. „Ave Maria“ während einer Ausweidung hat schon etwas „schön“ krankes.
Der Film „The Doctor“ erscheint demnächst zusammen mit „Neighbor № 9“ und weiteren Kurzfilmen von Wilhelm Müller auf DVD beim Terror Vision Label als „Double The Gore VOL. 2 – The Wilhelm Müller Collection“ (siehe https://www.facebook.com/rob.ceus.56/posts/pfbid036D3uxdGbgMLbqkKakoonQCdATCrAUrT62VEnW6UDwcM9d6vat2thVaaYUJTxAKe3l). Amateur-Splatter Freunde sollten da mal einen Blick riskieren!
Fazit: Extremer Amateur-Splatter zwischen „Gesichter des Todes“ und „Guinea Pig“!
Filminfo:
OT: The Doctor; Österreich 2022; Regie: Wilhelm Müller; Darsteller: Wilhelm Müller, Michelle Friesacher, Natascha Gerger, …Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
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