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Levizia – Bericht von der Weltpremiere am 18.10.2024 beim 20. Fright Nights Filmfestival

Lange haben wir darauf hin gefiebert und nun sollte es nach gut 4 Jahren Produktionszeit endlich soweit sein. Die Weltpremiere von Olaf Ittenbachs Levizia wurde am 18.10.2024 im Rahmen der Fright Nights in Pasching bei Linz in Österreich gefeiert. Zwar nicht als Wettbewerbsteilnehmer des Festivals aber als „Hollywood Megaplex Special Feature“. Ich war wirklich gespannt auf den Film, aber auch, wer von der Crew alles kommen würde und wen ich nach langer Zeit mal wieder treffen würde. Immerhin waren die Dreharbeiten schon seit über einem Jahr abgeschlossen. Zudem hatte bisher noch fast keiner von uns den kompletten, fertigen Film gesehen. Immerhin hat das Werk ja eine Laufzeit von 3 Stunden und lässt daher ein wahres Opus erwarten.

IN THE NAME OF GOD aus Schweden, der davor lief, habe ich dann sausen lassen, denn die ersten bekannten Gesichter sind im riesigen Einkaufszentrum PlusCity, in dem sich das Megaplex-Kino befindet, aufgetaucht. Olaf war schon etwas früher da und so konnte ich mit ihm noch ein wenig quatschen, bevor es dann langsam in die heiße Phase ging. So trafen neben diversen Komparsen und Statisten das Ehepaar Scheitinger, Franzi Hautmann (alle Make Up), Mo Azzaaoui (Stunt-Coordinator) sowie Verena „Levizia“ Konietschke und Darsteller Tobias Zeitz ein. Was mich besonders gefreut hat war, dass Kameramann und Co-Producer Christian Kitscha auch vor Ort war, mit dem ich im letzten halben Jahr das ein oder andere lange und sehr gute Telefonat hatte, unverständlicher Weise aber nicht mit seiner Anwesenheit gerechnet hatte. Shame on me. Ebenfalls gesichtet wurden Executive Producer Tom Heigl und Co-Producer Nikolai Lindenfelser, was ich aber nur am Rande mitbekommen habe.

Allerdings war noch genug Zeit um die Wartezeit auf das bevorstehenden Event mit ein, zwei Bierchen und netten Gesprächen und Anekdötchen vom Dreh zu überbrücken. Die Zeit wurde auch gut genutzt auch wenn die Einstimmung von hoher Erwartung begleitet war. Mit leichter Verspätung und einer kurzen Einleitung von Festival-Chefin Chiara Kamnik ging es dann im schmucken Kino 11 des Megaplex-Kinos los. Leider war der Saal nicht ganz ausverkauft aber doch sehr gut gefüllt.

Kurz zur Story: Johannes wird im ersten Weltkrieg auf dem Schlachtfeld schwer verwundet, von einer mysteriösen Einsiedlerin gerettet und gesund gepflegt. Da er nicht vom Kampf zurück gekehrt ist und auch seine Leiche nicht gefunden wird, gilt er als Fahnenflüchtig und wird fortan von der Justiz gejagt. Aber nicht nur davon, denn Levizia, seine Retterin ist kein normaler Mensch und auch Johannes scheint eine ihm nicht bekannte Rolle zu bekleiden.

Aber soweit sollte das ja bekannt sein. Was sich einem dann bietet ist ein wilder, blutgetränkter Genremix. Der Film ist humorvoller als ich erwartet hab und bietet schon ein paar coole Lacher. Dabei driftet das ganze nie ins Lächerliche ab sondern behält die Waage zu seinem ernsten Unterton und der schicksalhaften Begegnung Johannes’ mit Levizia, ihren Schwestern und ihrem mystischen Clan. Natürlich dürfen bei Ittenbach die Bluteffekte nicht fehlen und die gibt es zu Hauf. Es ist ein wahres Fest und wird durch die Handlungsstränge, die Geschichte und auch die lange Laufzeit nie zur reinen Schlachtplatte. Wer ein gnadenloses Werk a la „Dard Divorce“ oder „Beyond the Limits“ erwartet, könnte vielleicht enttäuscht werden. Bei Levizia handelt es ich meiner Meinung nach um ein blutig-unterhaltsames Märchen, das Humor, Stimmung, Mystery und überzeichnete Gewaltdarstellung in harmonischen Einklang bringt. Hervorzuheben auch Christian Kitschas Kameraarbeit, die den Film zusätzlich aufwertet. Aber auch das Make Up-Team hat hier grandiose Arbeit geleistet.

Also, ich muss sagen, trotz der langen Laufzeit und den damit verbundenen zwei Toilettengängen hat mir der Film super gut gefallen. Natürlich nicht nur, weil ich daran beteiligt war und man im Kino auch auf die ein oder andere Szene an der man beteiligt war gewartet hat, sondern auch ganz subjektiv gesehen, fand ich mich wirklich sehr gut unterhalten. Ein paar kleinere Bloopers waren übrigens auch zu bemerken, die noch eine weitere kleine Prise Charme mit einbringen. Allerdings muss ich auch der Letterboxd-Kritik von terrorvision84 beipflichten, der da schreibt: „ An einigen Stellen hätte man beim Schnitt des Films mutiger mit der Schere sein sollen, um dem Film runder zu gestalten.“

Standesgemäß gab es nach der Vorführung auch den gebührenden Applaus des Publikums und auch von uns, die den fertigen Film ja auch noch nicht kannten. Im Anschluss stellte dann Mike Less vom Viva La Movielución Podcast, der auch diesjähriges Jury-Mitglied war und Autor obiger Einschätzung ist, Olaf noch ein paar Fragen zu Gesehenem, was denn jetzt noch kommen und wie es mit Levizia denn weitergehen werde. Da ich von dem Film aber noch so berauscht war und auch überhaupt gar nicht alles wahrnehmen konnte was ich eigentlich wollte, kann ich über die konkreten Aussagen zwecks nicht garantierter, korrekter Wiedergabe selbiger, nichts weiter dazu schreiben. Nur so viel: Es wir immer noch ein Vertrieb gesucht! Zum Schluss gab es noch ein kleines Familienfoto der anwesenden Beteiligten. Ein für mich wirklich großartiger Moment.

Danach ginge es noch mit Publikum, Crew und Veranstaltern in ein nahegelegenes Pub, das auf Grund der undurchsichtigen Laufwege in der PlusCity-Mall gar nicht so einfach zu erreichen war. Dort wurde bei bester Stimmung noch ein wenig gefeiert – und das zurecht!

Da ich ja selbst mit an dem Film beteiligt war, hab ich versucht, neben dem wirklich berauschenden Erlebnis, auch ein wenig Objektivität mit rein zu bringen, was natürlich nicht ganz einfach ist. Für mich war es einfach ein unvergessliches Erlebnis und der Film enttäuscht, auch wenn es vielleicht ein paar Kritikpunkte geben mag, keinesfalls. Mit Levizia hat Olaf allen Unkenrufen zum Trotz ein filmisches Spektakel und episches Comeback vorgelegt. Ich hoffe, dass es in naher Zukunft auch eine offizielle VÖ gibt und dass ich den Film auch alsbald nochmal sehen kann.

Text und Fotos (c) Mirko Brunst

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