Früh übt sich. Mit gerade mal 13 Jahren hat Laurin Richarzhagen seine ersten Horror-Splatter-Kurzfilme auf seinem Youtube Kanal veröffentlicht (https://www.youtube.com/@BloodyHorrorMovies-e2r) und nun ist sein erster längerer Film fertig. Zum Abendfüller hat es noch nicht ganz gereicht aber zumindest auf eine Laufzeit von ca. 45 Minuten kommt sein neuestes Werk.
Auf „Smile Face“ hört das gute Stück und ist im Grunde wieder ein Slasher, diesmal allerdings mit Einschlägen in Richtung Horrorkomödie. Die Geschichte ist minimal: der Killer namens „Smile Face“ (der bereits aus Laurins Kurzfilm „Deadly Trip“ bekannt ist, siehe auch Review: https://ittenbach-fans.de/2024/10/11/review-the-ballad-of-blood-and-gore-pumpkin-face-deadly-trip/), benannt durch seine lächelnde Maske, treibt sein Unwesen in einem Vorort. Ein paar Jungs fallen ihm nach und nach zum Opfer. Gelingt es ihnen sich zu wehren?
Ein Slasher braucht im Grunde keine große Story, das haben Freitag der 13. und Co in der Regel auch nicht. Ein bisschen mehr Handlung hätte dem Film aber gutgetan, er wirkt trotz der kurzen Laufzeit an manchen Stellen ein wenig gestreckt. Das heißt nicht dass der Film langweilig ist, keinesfalls. Wie in den Kurzfilmen von Laurin ist das Ganze auf einem ordentlichen Amateurfilm Niveau inszeniert. Die Kamera fängt die düsteren Szenen ordentlich ein, passende Musik, mal gruselig, mal rockig, liefert atmosphärische Untermalung. Wie Laurin, der übrigens neben Regie auch für Drehbuch, Kamera und Schnitt verantwortlich war, manche Details filmt, hat schon fast einen dokumentarischen Stil und erinnert ein wenig an die Untergrund-Dokus von René Wiesner. Sehr schön. Der Schnitt ist größtenteils okay, nur die Übergänge zwischen den Szenen wirken oft sehr abgehackt und die Musik endet oft viel zu abrupt. Hier hätte man besser die Musik ausklingen lassen können oder so.
Natürlich standen für so eine kleine Amateur-Produktion keine echten Schauspieler zur Verfügung. Die Darsteller aus dem Freundeskreis können deswegen nicht gerade überzeugen, sie sind aber okay. Lediglich die Dialoge klingen doch arg unnatürlich und auswendig aufgesagt. Zum Glück hat der Film aber nicht so viele Dialoge. Ein paar selbstgemachte Splatterszenen gibt es natürlich auch wieder, die den Gore-Fan erfreuen. Sehr schön ist auch der selbstreferenzierende Humor im Film, zum Beispiel wenn der eine Junge sich zu Hause einen Kurzfilm von Laurin Richarzhagen anschaut und sich über die schlechten Schauspieler beschwert. Es ist gerade bei Filmen mit geringem Budget sehr sympathisch, wenn sie sich selbst nicht zu ernst nehmen, sondern sich auch über sich selbst lustig machen können.
Alles in allem haben wir mit „Smile Face“ ein weiteres gelungenes Werk von Laurin Richarzhagen vorliegen. Zwar mit Ecken und Kanten, man sieht aber, dass der junge Regisseur mit viel Herzblut bei der Sache ist und Talent hat. Man kann nur gespannt sein, was er aus seinem Talent in den nächsten Jahren noch alles machen wird.
Fazit: Gelungener kurzer Amateur-Horror mit Humor vom vermutlich jüngsten Splatter-Regisseur der Welt!
Auf Laurins YouTube Kanal, könnt ihr euch den kompletten Film anschauen:
Filminfo:
OT: Smile Face; D 2025; Regie: Laurin Richarzhagen; Darsteller: Laurin Richarzhagen u.a.Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
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Schlagwörter: Horror, Komödie, Laurin Richarzhagen, splatter