Pandemiebedingt findet das weltgrößte Festival für japanischen Film, die Nippon Connection, dieses Jahr wieder online statt. Somit kann man vom 1.6. bis zum 6.6.2021 auf der Website watch.nipponconnection.com etwa 80 Kurz- und Langfilme anschauen.
Das Thema des 21. Nippon Connection Festivals ist „Family Matters – Die japanische Familie zwischen Tradition und Moderne”, dem sich einige Filme widmen, zum Beispiel Daughters oder Family Of Strangers.
Daneben gibt es Filme und Dokumentationen die sich der Fukushima-Katastrophe von vor 10 Jahren und ihren Folgen widmen, wie Voices In The Wind und Fukushima Monologue.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Situation von Asylsuchenden in Japan, das in der packenden Enthüllungsdokumentation Ushiku beleuchtet wird. Regisseur Thomas Ash, selbst Einwanderer in Japan, filmte dafür mit versteckter Kamera im „Immigration Center“ in Ushiku, in dem Flüchtlinge teilweise seit mehr als 5 Jahren gefangen gehalten werden. Hier ein Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=bBUSMoUeZRw
Wie man sieht, liegt der Schwerpunkt des Festivals nicht unbedingt auf harter Horrorkost, trotzdem wird Fans von Genrefilmen aus den Bereichen Horror, Thriller und Science-Fiction einiges interessantes geboten. Beispielsweise der Mystery-Film BOLT der die Fukushima Katastrophe mit übersinnlichen Horrorelementen mischt. Dann gibt’s noch den stilsicheren und grotesken Extraneous Matter, der von einer Alien-Invasion handelt und teilweise wie ein Live Action Hentai wirkt, inklusive Tentakel-Sex.
Der Science-Fiction-Film Beyond The Infinite Two Minutes verspricht ein witziger Zeitreisefilm fast ohne Schnitte zu sein und in The Day Of Destruction wird es apokalyptisch.
Weiterhin sehr interessant sind die neuen Film der Kultregisseure Sion Sono Red Post On Escher Street und Sabu My Blood And Bones In A Flowing Galaxy, sowie der neue Film Special Actors von Shinichiro Ueda, dem Regisseur von One Cut of the Dead.
Und auch für Anime-Fans gibt es ein paar Highlights, zum Beispiel Seven Days War und den neuen CGI Film zur berühmten Animereihe um den Meisterdetektiv Lupin Lupin III: The First, die beide als Deutschlandpremiere laufen.
Übrigens, wenn man einen der Filme für 6€ ausgeliehen hat, hat man 5 Tage Zeit den Film zu starten. Man kann somit auch noch am letzten Festivaltag ein paar Filme ausborgen und dann noch im Anschluss schauen.
Neben den ganzen Filme, gibt es auch noch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Konzerten, Vorträgen, Workshops und vielem mehr. Teilweise kann man sich die Sachen kostenlos im Stream ansehen, teilweise auch gegen eine Gebühr per Zoom-Konferenz teilnehmen. Ein Highlight ist sicherlich am Mittwochabend Nippon Heimkino At Home mit Jörg Buttgereit und Marcus Stiglegger, die live einen japanischen Trashfilm aus den 60ern kommentieren. Alle Veranstaltungen findet ihr hier:
https://db.nipponconnection.com/de/2021/event/accompanying
Alle weiteren Infos und Filme findet man auf https://nipponconnection.com
Viel Spaß!
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Schlagwörter: Festival, Filmfestival, Japan