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[Review] Tag – A High School Splatter Film

Ein japanischer Film mit Schulmädchen und Splatter – klingt nach Fun-Splatter-Trash á la The Machine Girl. Aber der Schein trügt in diesem Fall gewaltig. „Tag“ ist viel mehr ein kunstvolles, philosophisches Drama, nur eben angereichert mit viel Splatter.

Der Film handelt von der Highschool-Schülerin Mitsuko die sich mit ihren Klassenkameradinnen auf einem Schulausflug befindet. Eine unsichtbare Macht schneidet plötzlich die oberste Hälfte des Busses ab, wodurch sämtliche Insassen geköpft beziehungsweise in der Mitte geteilt werden, bis auf Mitsuko die sich glücklicherweise gerade nach ihrem Stift gebückt hat. Verstört verlässt sie den Unfallort, nur um kurz danach zu ihrer Schule zurückzukehren, wo schon das nächste Massaker auf sie wartet…

Der ganze Film ist ziemlich abstrakt und aufgebaut wie ein Alptraum. Die Hauptfigur wandelt von einem Szenario zum nächsten, zum Beispiel eine Hochzeit und ein Marathonlauf, wechselt dabei auch ihre Gestalt und ihren Name, und ist sich selbst nicht mehr sicher, wer sie eigentlich ist.
Fest steht nur, dass Mitsuko in den verschiedenen Szenarien ihre vorbestimmte Rolle spielen muss, dass jedes Szenario in einem Massaker endet und sie jedes mal flüchten muss, nur um sich in der nächsten merkwürdigen Situation wieder zu finden. Sehr mysteriös ist auch, dass es in dieser Welt nur Frauen gibt. Gegen Ende des Films gibt es dann eine Auflösung für die merkwürdigen Geschehnisse, aber das ist wiederum auch nur eine Metapher. Scheinbar geht es um die Rolle der Frau und wie diese von Männern gesteuert wird. So gesehen ist es also ein feministisches Thema. Es gibt aber sicherlich verschiedene Arten den Film zu deuten.

Neben der Tatsache, dass der Film sehr kunstvoll gemacht ist und zum nachdenken und interpretieren anregt, ist er aber auch einfach unterhaltsam gemacht. Die Schauspielerinnen sind toll und wie die fröhlichen Alltagssituation in extrem blutige Massaker umschwenken ist äußerst gelungen inszeniert. Zwar gibt es im Film immer wieder absurde Situationen und auch die plötzlichen und unerwarteten Splatterszenen wirken teilweise komisch, der Film ist aber keineswegs eine Komödie. Für düstere Stimmung sorgt auch die gelungene Musik, die übrigens frappierend an das Titellied von „The Walking Dead“ erinnert. Das einige der Splattereffekte mit deutlich sichtbarem CGI realisiert sind, ist etwas schade und vielleicht das einzige nicht ganz so gelungene in diesem ansonsten tollen Film. Übrigens ist zum Glück die deutsche Synchro sehr gut gelungen. Zum Glück deshalb, weil der japanische Originalton zwar auf der BD ebenfalls vorhanden ist, Untertitel dazu allerdings fehlen.

Fazit: Ein nachdenkliches und gleichzeitig sehr unterhaltsames Horror-Splatter-Drama. Kunst! Und Splatter! Sehr gut!

Filminfo:
OT: Riaru onigokko; Japan 2015; Regie: Shion Sono; Darsteller: Reina Triendl, Mariko Shinoda, Erina Mano, …

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ofdb.de imdb.com

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