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[Review] Corpse Party: Tortured Souls (Anime)

Der Anime „Corpse Party: Tortured Souls“ ist eine ziemlich originalgetreue Umsetzung der Videogame Vorlage. Das Problem ist nur, dass der Anime lediglich aus vier OVAs á 30 Minuten besteht. Wenn man so will kann man dies auch als einen zwei Stunden Film betrachten. Im Videogame ist allerdings Story für viele Stunden vorhanden, daraus hätte man locker eine Serie mit 26 Folgen machen können. Deshalb bleiben logischerweise einige Details auf der Strecke.

Die grundlegende Geschichte ist die gleiche wie im Spiel: ein paar Schüler treffen sich nach einer Schulfeier und führen ein Ritual durch, mit dem sie für immer Freunde bleiben sollen: das Ritual der glücklichen Sachiko. Scheinbar geht aber etwas schief und kurz nach dem ausführen des Rituals gibt es ein Erdbeben und die Schüler wachen getrennt von einander in einem alten, verwahrlosten Schulgebäude auf, in dem Geisterkinder herum spuken. Ist dies die Schule aus der Legende in der mehrere Kinder ermordet worden sein sollen?

Die Schüler versuchen also das Geheimnis der ermordeten Kinder zu lüften und irgendwie aus der unheimlichen Schule zu entkommen. Dabei hangelt sich die Story in einem sehr hohen Tempo an den wichtigsten Eckpunkten des Spiels entlang. Leider bleibt nicht viel Zeit die einzelnen Charaktere genau vorzustellen, wie das im Spiel der Fall ist. Einige Nebenhandlungen wurden auch weg gelassen. Wer also das Spiel nicht vorher gespielt hat, muss sich schon etwas konzentrieren um in den zwei Stunden alles an Story zu verstehen. Alles Wichtige ist aber drin.

Im Spiel gibt es verschiedene mögliche Enden, je nach dem welche Entscheidungen man im Spiel trifft. Es gibt auch häufig „Wrong Ends“, wenn man eine wichtige Spielfigur ausversehen sterben lässt. Dass besondere am Anime ist nun, das einige dieser Wrong Ends in die Handlung integriert wurden. Als Fan des Spiels kann man sich also auf einige Überraschungen gefasst machen, wer die Geschehnisse überleben wird. In Zusammenhang damit gibt es eine weitere Besonderheit des Animes: Splatter! Das Spiel ist schon relativ blutig, man sieht öfters mal eine blutige Leiche herum liegen und ähnliches. Die Morde selbst werden aber nur als Text beschrieben. Im Anime dagegen bekommt man das volle, explizite Programm. Ein Mensch der gegen die Wand geschleudert wird, so dass nur noch blutige Klumpen übrig bleiben; Kinder denen die Zungen heraus geschnitten werden; … dies und einiges mehr sieht man in aller Deutlichkeit. Heftig. Die FSK 16 ist in diesem Zusammenhang verwunderlich.

Zur Umsetzung kann man sagen, dass die Charakter Designs quasi 1:1 übernommen wurden, sogar die japanischen Stimmen, die man aus dem Spiel kennt sind die gleichen. Fans des Spiels sollten den Anime deshalb unbedingt auf japanisch schauen. Wer das Spiel nicht kennt, kann aber auch mit der guten deutschen Synchro vorlieb nehmen. Auch die Gestaltung der Schule ist aus dem Spiel sehr original übernommen worden. Allerdings sieht man nicht viel von den Hintergründen, der Anime ist generell sehr dunkel gestaltet, meist sieht man nur die Figuren. Das trägt zur gruseligen Atmosphäre bei, man sieht als Zuschauer genau so wenig wie die Protagonisten.

Die Musik aus dem Spiel kommt leider nur an ganz wenigen Stellen zum Einsatz, der größte Teil der Musikuntermalung des Animes besteht aus neuen Musikstücken. Diese sind zwar im gleichen Stil wie die geniale Musik aus dem Spiel und auch ebenso gut, schade ist es aber trotzdem.

Als Horrorfilm an sich betrachtet, ist dieser Anime grandios umgesetzt, nur vermutlich etwas kompliziert, wenn man das Spiel noch nicht kennt. Meine Empfehlung ist daher zuerst das Spiel zu spielen. Wer darauf keine Lust hat, kann den Film aber auch so genießen.

Fazit: Sau gruseliger, blutiger, spannender, verdammt gut gezeichneter und mit stimmungsvoller Musik unterlegter Horrorfilm! Für Nichtkenner der Videospiel-Vorlage vielleicht ein bisschen kompliziert aber das sollte einen nicht davon abhalten sich dieses Werk anzusehen.

Filminfo:
OT: Kôpusu pâtî: Tortured souls; Japan 2013; Regie: Akira Iwanaga

Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
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