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[Review] The Machine Girl 2

Der Film „Machine Girl 2“, auch bekannt als „Rise of the Machine Girls“ oder „Burst Machine Girl“, ist keine direkte Fortsetzung von The Machine Girl, auch wenn der Kultfilm aus dem Jahr 2008 ein offenes Ende hatte. Er behandelt aber ein ähnliches Thema, nämlich Rache und Mädchen mit Körpermodifikationen, sprich: Waffen an Stelle von Körperteilen, und wie Teil 1 ist er ein Japan-Fun-Splatter.

Trotz der inhaltlichen Gemeinsamkeiten entstand unter der Regie des eher unbekannten Yûki Kobayashi ein Film, der sich vom Stil her sehr stark vom Vorgänger unterscheidet. Zum einen spielt die Geschichte in einer dystopischen Zukunft mit einer großen Portion Cyber Punk, auf der anderen Seite ist alles viel verrückter, durchgeknallter, aber auch lächerlicher. Der Film geht insgesamt mehr in die Richtung Kodoku Meatball Machine oder auch Tokyo Gore Police und scheint damit mehr die Handschrift von Yoshihiro Nishimura zu tragen, der bei „Machine Girl“ für die Effekte zuständig war und hier als Produzent für den Film verantwortlich ist.

Zur Story:
In einer nahen Zukunft leben die meisten Menschen in Armut und verkaufen Körperteile, Organe oder sogar ihre eigenen Kinder an einen bösen Großkonzern, der damit Experimente macht, Kampf-Cyborgs herstellt und dergleichen.
Ami und Yoshie sind zwei Waisen-Schwestern. Sie verdienen sich mit Shows ihr Geld, die typische japanische Pop-Idols mit Kampf-Darbietungen vermischen. Bei diesen Shows lernen sie auch Tetsuya (gespielt von Kultstar Tak Sakaguchi, bekannt aus „Versus“) kennen, der ihnen später noch hilft.
Als Yoshie von dem bösen Konzern entführt wird, macht sich Ami auf, sie zu retten. Dabei verliert sie einen Arm und wird zum Machine Girl.

Klar, die Geschichte ist zweckmäßig und mehr dazu da Splatterszenen und verrückte Charaktere zu zeigen. Mit ihren Cyberpunk-Anleihen und gesellschaftskritik (z.B. an der Idol-Industrie), hat sie aber doch einiges zu bieten. Zum Beispiel gute Unterhaltung, denn langweilig wird es in den knackigen 75 Minuten auf keinen Fall.

Zur Qualität des Films kann man erst mal ganz allgemein festhalten, dass er deutlich sichtbar noch eine ganze Ecke billiger gemacht ist als „The Machine Girl“, und das war ja bereits ein Low-Budget-Werk. Dass sieht man zum Beispiel daran, dass es nur wenige echte Splatterszenen gibt. Meistens sind es nur blutige Schießereien, wobei das Blut dann noch CGI ist. Ein paar abgehakte Körperteile, Blutfontänen und fantasievolle Masken gibt es aber schon zu bewundern.

Insgesamt wurde aus dem niedrigen Budget doch viel gutes raus geholt. Die Schauspieler sind völlig in Ordnung und spielen für diese Art Film passend übertrieben. Auf der musikalischen Seite gibt es zur Idol-Thematik passende coole Musikuntermalung zwischen traditionell und Pop. Im Finale kann man eine 8 minütige Actionsequenz bestaunen, die am Stück gedreht wurde. Den Machern war das dann wohl zu lang, so dass in der Szene teilweise vorgespult wird, was ein bisschen lächerlich wirkt. Im Bonusmaterial kann man sich aber nochmal die unbearbeitete komplette Szene anschauen.

Schenken kann man sich dagegen die deutsche Vertonung die sehr billig und unsynchron ist. Hier empfiehlt sich original japanisch mit deutschen Untertiteln. Bei den „Behind the Scenes“ im Bonusmaterial haben es leider keine Untertitel auf die Disc geschafft, man kann sie sich auf japanisch anschauen bzw. -hören und rätselraten was die Damen und Herren denn da sagen. Danke.

Fazit: Nicht so gut wie Teil 1, aber durchaus mal wieder ein cooler Japan-Fun-Splatter-Streifen, der viel Spaß macht!

Filminfo:
OT: Bakuretsu mashin shôjo – bâsuto mashin gâru; Japan 2019; Regie: Yûki Kobayashi; Darsteller: Kanon Hanakage, Himena Tsukimiya, Tak Sakaguchi, …

Die Rechte aller verwendeter Bilder (Filmplakate, Cover, Screenshots) liegen bei den jeweiligen Filmmachern/Publishern und werden von dieser Seite als Bildzitat verwendet um das Review zu untermauern.
ofdb.de imdb.com

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