OT: Burning Moon; D 1992; Regie: Olaf Ittenbach; Darsteller: Olaf Ittenbach, Andrea Arbter, Ellen Fischer, Ronald Fuhrmann, …
Nach dem Olaf Ittenbach mit seinem Erstlingswerk „Black Past“ überraschend viel Beachtung in der Amateursplatterszene erhalten hat, wollte er mit seinem nächsten Film etwas qualitativ hochwertigeres bringen, das aber in die gleiche Kerbe schlägt. So inszenierte er zusammen mit seinen Freunden von „IMAS“ seinen zweiten Film „Burning Moon“.
Es ist also wieder vom Prinzip her ein Amateurhorrorfilm mit derben Splattereinlagen, nur diesmal ist alles etwas größer und hochwertiger. Es wird an vielen verschiedenen Schauplätzen gedreht, die Kulissen sind dabei gut gestaltet. Während Black Past fast nur in der Wohnung spielt, gibt es hier Szenen in einer Psychiatrie, in einem bayrichen Dorf und vieles mehr. Es sind mehr Darsteller und Statisten zu sehen, wobei man manche von ihnen im Gegensatz zu Black Past schon als (Laien-)Schauspieler durchgehen lassen kann. Die Splattereffekte sind teilweise etwas aufwendiger, wobei die schon in Olafs erstem Film sehr gut und nicht gerade selten vorhanden waren.
Beim Drehbuch hat sich Olaf diesmal auch ein bisschen mehr einfallen lassen. So besteht der Film aus zwei unabhängigen Geschichten die in eine Rahmenhandlung eingebettet sind. Das gleiche Prinzip verwendete er später übrigens für „Beyond the Limits“ wieder, der auch mal als Arbeitstitel „Burning Moon 2“ hieß. Der drogenabhängige jugendliche Peter, gespielt von Olaf Ittenbach selbst, kriegt nichts auf die Reihe. Eines abends weisen ihn die Eltern an zu Hause zu bleiben und auf seine kleine Schwester auf zu passen, was ihn ziemlich ankotzt. Also pfeift er sich erstmal einen Schuss Heroin rein und erzählt der kleinen dann zwei Horrorgeschichten.
Die erste handelt von einem Serienkiller namens Cliff Parker(!) der aus der Psychiatrie geflohen ist und mit der jungen Frau Julia anbandelt, die von seinem Killer-dasein natürlich nichts ahnt. Die zweite Geschichte spielt in den 1960ern in einem kleinen Dorf in Niederbayern. Dort treibt der Dorfpriester sein Unwesen, denn niemand ahnt dass er in Wahrheit ein Satansjünger ist. Gefundene Leichen werden allerdings dem Dorftrottel angelastet, den der wütende Mob daraufhin Lynchen will.
Beide Geschichten sind interessant und unterhaltsam und für die Verhältnisse gut gemacht. Der Film gehört damit insgesamt auch aus heutiger Sicht zur Oberschicht deutscher Amateurproduktionen.
Von allem mehr bedeutet aber nicht unbedingt besser. Gerade bei der Atmosphäre kann Black Past punkten. Burning Moon wirkt nur wie die logische Weiterentwicklung, ein großer Sprung nach vorn ist er aber nicht. Beide Filme gehören dennoch zur Grundessenz jedes Ittenbach- und Amateurhorror-Fans.
Übrigens ist der Film bis heute in Deutschland beschlagnahmt. Laut einem Interview mit Olaf Ittenbach das man in den Extras der Dard Divorce DVD findet, hatte das eine gute Werbewirkung. So habe der Film 20.000 DM gekostet und 80.000 DM eingespielt. Na wenn dass so ist: danke für die Werbung deutsche Jugendschützer und bitte beschlagnahmt alle Filme von Olaf!
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