OT: Cybernatural; USA 2014; Regie: Levan Gabriadze; Darsteller: Shelley Hennig, Renee Olstead, Jacob Wysocki, …
In den letzten Jahren kamen einige Horrorfilme zum Thema soziale Netzwerke, also Facebook und Co, heraus. Neben dem deutschen „Gefällt mir“ (siehe Review), der hervorragend aber leider ein bisschen untergegangen ist, gibt es zum Beispiel „Unfriend“ (ebenfalls eine deutsche Produktion), der auf jeden Fall sehenswert ist.
In „Unknown User“ geht es um einen Fall von Cybermobbing: vor einem Jahr hat sich die Highschool Schülerin Laura umgebracht, nachdem ein äußerst peinliches Video von ihr im volltrunkenen Zustand bei einer Party im Internet verbreitet wurde und sie daraufhin im Netz beschimpft und sogar zum Selbstmord aufgefordert wurde. Der Film handelt nun davon wie ein paar ehemalige Freunde/Bekannte von ihr sich in einer Skypekonferenz treffen und plötzlich von einem unbekannten User bedroht werden. Dieser fordert sie im Skypechat auf Geheimnisse preis zu geben, postet in ihrem Namen Informationen und fängt sogar später an die Chat-Teilnehmer in ihrer Wohnung aufzusuchen und umzubringen. Das merkwürdige daran ist, dass dies alles mit Lauras Tod zusammenzuhängen scheint.
Das besondere am Film ist das er sich komplett auf dem Computerbildschirm abspielt: man sieht die ganze Zeit nur die Chatfenster mit den Videos der verschiedenen Teilnehmer. Das ganze wirkt dadurch sehr realistisch, quasi wie ein Found-Footage-Film, da man keine künstlichen Kameraeinstellungen hat, sondern nur die „realen“ Webcamaufnahmen, wie man sie vielleicht vom eigenen Computer kennt. Die Schauspieler verhalten sich dazu passend ganz natürlich. Es ist auch äußerst beängstigend wie die anderen durch das Skypefenster zusehen müssen wie die Freunde der Reihe nach umgebracht werden, ohne etwas tun zu können.
Zu dem wird nach und nach immer mehr von der Geschichte Preis gegeben und damit die Spannung hoch gehalten. Wer hat das Mobbing-Video aufgenommen? Wer hat es hoch geladen? Wer ist für Lauras Tod verantwortlich? Und wer hat es nun auf die Teenager abgesehen? Lauras Geist oder ein Freund der sie rächen will?
Also ich fand den Film trotz oder gerade wegen der eingeschränkten Sicht auf dem Computerbildschirm sehr gut. Die Idee ist übrigens nicht ganz neu, im zwei Jahre vorher erschienenen „V/H/S“ gibt es eine Episode namens „The Sick Thing That Happened to Emily When She Was Younger“ die sich ebenfalls fast komplett als Video-Konferenz auf einem Laptop abspielt. So oder so ist das ganze aber schon ziemlich kreativ und einzigartig.
Fazit: Spannender Horror-Thriller mit besonderer Inszenierung. Das sich der komplette Film auf einem Computerbildschirm abspielt ist aber vielleicht nicht jedermanns Sache.
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Schlagwörter: Found-Footage, Horror, soziale Medien