OT: The Hunger Games; USA 2012; Regie: Gary Ross; Darsteller: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Elizabeth Banks, Liam Hemsworth, Woody Harrelson, …
Bei dem Film „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“ handelt es sich um die Verfilmung des ersten Teils der gleichnamigen Romantrilogie von Suzanne Collins. Das aus den 3 Bänden 4 Filme gemacht wurden (Band 3 wurde in 2 Filme aufgespalten), ist der Logik cleverer Hollywoodproduzenten zu verdanken. Aber lohnen sich die Filme oder sind sie typischer Hollywoodquatsch?
Die Story des Films erinnert den geneigten Filmfan zunächst an „Running Man“ oder „Battle Royal“ und ist somit höchstens für Mainstream-Zuschauer neu. In einer noch etwas entfernten Zukunft (vielleicht so um die 100 Jahre von jetzt) leben die Menschen nach einem erneuten Weltkrieg in der Diktatur Panem, die in 12 Distrikte aufgeteilt ist. Die normale Bevölkerung lebt in Armut und Hunger, während die höheren (sozusagen der Adel) in Luxus lebt. Die Herrscher von Panem veranstalten jedes Jahr die Hungerspiele, bei denen aus jedem Bezirk zwei Jugendliche ausgewählt werden um dann in einer Arena um ihr Überleben zu kämpfen. Aus Distrikt 12 meldet sich Katniss freiwillig, da sonst ihre kleine Schwester hätte teilnehmen müssen.
Die Spiele selbst sind ganz unterhaltsam dargestellt. Die verschiedenen Teilnehmer helfen und bekämpfen sich gegenseitig, müssen jagen und Vorräte sammeln und werden dabei von Kameras beobachtet und Live im TV übertragen. All zu weit ist das ja nicht von unserem jetzigen TV Programm entfernt. Somit scheint viel Gesellschaftskritik durch. Doch auch die Action kommt nicht zu kurz und für die FSK 12 Freigabe ist wirklich erstaunlich viel Blut und Gewalt drin.
Doch bis es zu den Spielen kommt vergeht eine ziemlich langweilige Stunde. Ich kenne die Romanvorlage nicht aber ich denke mal das hier viel originalgetreu umgesetzt wurde. In einem Roman ist es durchaus üblich alles genau zu beschreiben und auf alle Charaktere ausführlich einzugehen, in einem Film sollte man aber besser versuchen im üblichen Rahmen von 90 Minuten alles wichtige unterzubringen. Dann wäre der Film auch nicht 2 1/2 Stunden lang geworden und wesentlich kurzweiliger.
Positiv hervorheben muss ich die Gestaltung des Films: es wirkt ein wenig wie ein guter (Cyberpunk-) Anime nur halt in Real. Da wären zum einen die grauen Distrikte, zum anderen das Kapitol wo die reiche Bevölkerung bunte Kleider und Frisuren trägt. Optisch erinnert dass durchaus an Battle Angel Alita. Im Bereich des Hollywoodfilms ist dieser Look auf jeden Fall mal was neues und erfrischendes!
Der ganze Film ist hollywoodtypisch ein wenig kitschig (auch wenn es schlimmer hätte kommen können) und die Darsteller hollywooduntypisch ziemlich hässlich. Besonders die beiden Hauptdarsteller aus Distrikt 12, bähh!
Fazit: Wenn man sich durch die erste Stunde gequält hat, bekommt man einen guten Actionfilm mit ein wenig Tiefgang serviert. Für Filmfans ist das alles zwar nichts Neues aber lieber gut geklaut als schlecht selber gemacht. Kann man auf jeden Fall mal gesehen haben.
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Schlagwörter: Action, Battle Royal, Panem, Science-Fiction